1.Mannschaft : Spielbericht

Es gibt Partien, in denen man einfach so ein Gefühl hat: Das muss hier was werden! So geschehen, als der FSV Schleiz in seinem ersten Spiel der Thüringenligasaison 2023/2024 den Strafraum der Gäste des FSV 06 Ohratal die letzte halbe Stunde lang belagerte und auf das Siegtor drückte.

Schleiz beginnt aktiv, Ohratal führt

Die erste Hälfte verlief dabei aber wohl so gar nicht nach dem Geschmack der Hausherren. Denn wenngleich sie die Partie in den ersten zehn Minuten dominieren und spätestens nach einer Doppelchance von Albert Pohl und André Hoyers Nachschuss führen müssen, macht Ohratals Wilhelm Heun den ersten Treffer der Partie: Nur zwei Minuten nach den beiden erwähnten Hochkarätern erkennt er aufmerksam, dass Heimkeeper Alexander Hebenstreit einige Schritte zu weit vor seinem Gehäuse steht und wahrlich kein Riese ist und überwindet ihn mit einem gefühlvollen Heber aus etwa zwanzig Metern (12.).

Körperlichkeit & eine klaffende Lücke

Spielerisch war der Rest des ersten Durchgangs wahrlich kein Genuss: Während die Gastgeber mit Diagonalbällen ihr Glück versuchten – und nur sehr selten fanden – schmiss der andere FSV alles rein, um die Führung mit in die Pause zu nehmen. Mitunter rüde Fouls ließen die Gemüter schon etwas hochkochen und erinnerten an die bisherigen Begegnungen beider Teams. Das 0:1 sollte letztlich der Pausenstand sein, aber den Rennstädtern bietet sich per Foulelfmeter noch vor dem Halbzeitpfiff die beste Möglichkeit auf den Ausgleich. Markus Porst, der sichere bisherige (zu den Abschiedsworten) Schütze, schaut mit seiner Familie jedoch vom Seitenrand aus zu. Wer beerbt ihn also? Hannes Kühnel schnappt sich das Spielgerät, verlädt Keeper Knoll – und rutscht mit dem Standbein weg (27.). Der Ball nun neben dem Tor, kein Ausgleich also...

Händchen fast vergoldet

Für Halbzeit zwei brachte Schleiz-Coach Roger Fritzsch mit Elton Sa und Tomas Majer zwei spritzige Neuzugänge. Und der Erstgenannte trug gleich mal wesentlich zum Ausgleich bei: Fünf Minuten drin, holt er auf dem rechten Flügel einen Freistoß heraus, bringt diesen sodann hoch in den Strafraum und legt damit Albert Pohl sein erstes Tor der Saison auf. Mit dem Kopf trifft dieser zum 1:1 (50.). Spätestens mit Christian Pätz‘ Einwechslung nach einer guten Stunde kehrte nun auch endgültig die Schleizer Power auf den Platz zurück und es begann die erwähnte Druckphase der Hausherren, denen die Gäste nur wenige, dafür aber umso gefährlichere Befreiungsschläge entgegenzusetzen hatten. Nach Abschlüssen aus der zweiten Reihe von Berger und Sa, die ihr Ziel nur um wenige Zentimeter verfehlten, hatte der ebenfalls eingewechselte Thüringenliga-Debütant Lucas Lailach die besten Schleizer Möglichkeiten zum Lucky Punch. Ein letztes Raunen ging in der 88. Minute durch den Fasanengarten, als Lumpis Schlenzer die Hände unseres Trainerteams durch ein entscheidendes Jokertor hätte vergolden können, jedoch nur die Latte küsste.

„Das passte zu unserem Auftritt.“

Es sollte also nichts mit einem schwarz-gelben Auftaktsieg werden. Dass dieser durchaus möglich gewesen wäre, lässt auch Roger Fritzsch mehr als deutlich anklingen: „Ich denke, es gibt keine zwei Meinungen: Aufgrund der Anzahl an hundertprozentigen Torchancen müssen wir dieses Spiel gewinnen.“  „Dass bei dem Gegentor unser Keeper nicht gut aussieht und Kühnel beim Strafstoß ausrutscht, passte zu unserem heutigen Auftritt“, bewertet er zwei potentielle frühe Schlüsselszenen des Spiels. Damit startet der FSV Schleiz mit einem Zähler auf dem Punktekonto in die Saison 2023/24, während zudem die Erkenntnis bleibt, dass man vom bloßen Gefühl manchmal tatsächlich auch im Stich gelassen werden kann.

Weitere Eindrücke der Partie könnt ihr über unseren FuPa-Ticker erhalten: Hier entlang.

Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)