1.Mannschaft : Spielbericht (2020/2021)

Oberliga-Playoff
Jahnstadion - 18.06.2021 18:00 Uhr
SV 09 Arnstadt   FSV Schleiz
SV 09 Arnstadt 3 : 2 FSV Schleiz
n. V.
(0:1, 1:1)

Spielstatistik

Tore

Martin Berger, Albert Pohl

Assists

Marco Saß, Thomas Liebold

Gelbe Karten

Hannes Kühnel, Sebastian Tens, Albert Pohl

Zuschauer

501

Torfolge

0:1 (19')Albert Pohl (Marco Saß)
1:1 (47')SV 09 Arnstadt
2:1 (94')SV 09 Arnstadt
2:2 (118')Martin Berger (Thomas Liebold)
3:2 (120')SV 09 Arnstadt

FSV Schleiz scheitert beim SV 09 Arnstadt: Playoff-Knockout in der 120. Minute

Verlieren ist nie schön. Nein, häufig ist es sogar richtig bitter. Ganz besonders gilt das, wenn es in einem Spiel um Alles oder Nichts geht. Und ganz besonders gilt das auch, wenn man den Genickschlag erst unmittelbar vor dem Abpfiff einstecken muss. Beides traf auf das Playoff-Halbfinale im Arnstädter Jahnstadion zu, wo der FSV Schleiz als Emporkömmling um den Aufstieg in die Oberliga spielte.

Und doch ebbte bei einem Großteil die Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug nach 120 kräfteraubenden Minuten relativ bald ab. Hörte man sich anschließend im Schleizer Lager um – egal ob Funktionäre, Spieler oder die rund 200 mitgereisten Fans – fiel insbesondere ein Begriff immer wieder: Stolz. Der Stolz auf die eigene Leistung gegen das wohl spielstärkste Team der Thüringenliga, das doch mit einer deutlichen Favoritenrolle in die Partie ging. Und diese weitgehend hochklassig ausgebildeten Fußballer stellte eine Mannschaft vor erhebliche Probleme, die (mit Ausnahme von Lukas Nietsch) durchweg aus Spielern bestand, die auch schon im Nachwuchs beim FSV kickten.

Letztlich ist es müßig darüber zu spekulieren, ob die Rennstädter nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gegangen wären, wenn Thomas Liebolds Schlenzer in der 80. Minute nicht am Pfosten sondern im Tor gelandet wäre. Noch heftiger war jedoch die emotionale Achterbahnfahrt am Ende der Verlängerung: In der 118. Minute ließ Martin Berger die Schleizer Herzen höher schlagen, als er das Leder zum 2:2 im langen Eck vollendete. Doch die Hausherren hatten noch einen Pfeil im Köcher, den der überragende Mahdi Hammoud mitten durchs FSV-Herz jagte. Der Kanadier setzte sich in der 120. Minute nach einem Einwurf gegen mehrere Gästespieler durch und bediente perfekt Ilja Sevcuks, der am langen Pfosten nur noch einschieben musste. Einige Sekunden verblieben zwar noch auf der Uhr und in denen versuchte jeder einzelne FSV-Akteur noch einmal alles, doch wenig später war es Gewissheit: aus der Traum von der Oberliga.

„Ich bin extrem stolz auf unsere Jungs. Dennoch ist das die bitterste Niederlage, die ich je erlebt habe. Arnstadt hat wie erwartet die feinere Klinge geschlagen, doch wir waren über 120 Minuten das aktivere Team und hatten auch die klar besseren Torchancen. Alle drei Gegentore waren Geschenke von uns“, meinte FSV-Coach Roger Fritzsch nach dem Spiel und ergänzte: „Die Jungs hätten aufgrund ihrer Leistung als Sieger vom Platz gehen müssen, aber es sollte einfach nicht sein. Glückwunsch an Arnstadt!“

Auch wenn die Schwarz-Gelben doch einige Minuten benötigten, um in die Partie zu finden, ließen sie im ersten Durchgang lediglich einen Gefahrenmoment zu, als Silvano Varnhagen am langen Pfosten zum Kopfball kam. Die Gäste wiederum verpassten beim ersten Riesen durch Frank Gerisch noch die Führung, die Albert Pohl aber wenig später nach Marco Saß’ Vorlage besorgte (19.).

Zur Pause wechselte Arnstadt doppelt: Nicht nur Siegtorschütze Sevcuks betrat das Feld, sondern auch der Mann des Tages, Hammoud. Und sollte keine zwei Minuten dauern, bis der Wechsel aufging und Hammoud für den Favoriten ausglich. Die Bachstädter erspielten sich in der Folge zwar ein gewisses Übergewicht, die dickste Chance in der regulären Spielzeit hatte aber der FSV durch Liebold. Doch bekanntermaßen wurde daraus nichts. Also: Kein Sieger nach 90 Minuten, stattdessen Verlängerung bei nach wie vor sengender Hitze und immer schwereren Beinen.

Wie in Hälfte zwei erwischten die Hausherren auch hier einen perfekten Start. Nach einem Konter scheiterte Hammoud erst am Pfosten, hatte dann aber das nötige Glück, dass der zurückspringende Ball genau vor seinen Füßen landete und er mühelos vollenden durfte.

War es das? Nein! Die Schwarz-Gelben bündelten die letzten Kraftreserven und das Anrennen zahlte sich doch noch aus. Nachdem SV-Keeper Christopher Sünkel Mirko Horns tückischen Kopfball noch sehenswert entschärfte, versetzte Berger den lautstarken FSV-Anhang mit dem Tor zum 2:2 in Ekstase. Nur wenig später aber wurde das Schleizer Hochgefühl mit einem Schlag zertrümmert: Die Arnstädter Edeljoker hatten gestochen – und zwar mitten ins FSV-Herz.


Der FSV Schleiz in bewegten Bildern: Videobeitrag des MDR vom Playoff-Spiel
„Die Unterstützung war definitiv oberligareif“ – Stimmen zum Arnstadt-Spiel


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