2.Mannschaft : Spielbericht

Dank Last-Minute-Konter: FSV Schleiz II gewinnt kleines Oberland-Derby

In bester Franck-Ribery-Manier ließ Kilian Greiner um die 70. Minute herum die Lobensteiner Verteidiger in deren Strafraum wie Slalomstangen stehen. Es war für ihn die Möglichkeit Saisontreffer Nummer drei und seinem Team die aufgrund großen Aufwands verdiente 1:3-Führung im Koseltal zu erzielen.

Stattdessen schauten sich die Schwarz-Gelben aber verdutzt an, als Greiners Abschluss die Wunschadresse unter der Latte verfehlte und stattdessen aus etwa sieben Metern über den Querbalken zischte. Wenig später war das Schleizer Pech dann komplett: Einen langen Ball ließ Kapitän Lukas Lange beim Klärungsversuch unglücklich unter der Sohle entlang passieren, Lobensteins Juri Hajcenko sagte Danke und traf zum 2:2-Ausgleich (75.), worauf zudem noch eine Behandlungspause für Thomas Pasolds Knie und das Bangen um den Torwart-Routinier folgte.

Denn dieser hielt seine Mannschaft bis dahin durch zahlreiche Eins-gegen-eins Siege mit den Angreifern des VfR Bad Lobenstein II in der Partie. So behielt er mehrmals gegen Tim Gössinger sowie nach zwei Eckbällen in Halbzeit eins gegen die freistehenden Kohl und Pasold die Oberhand. Beim 1:0 hatte er dann aber wenig Chance: Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel ließ der FSV Schleiz II vorn das Gegenpressing redlich vermissen und den Verteidiger ungehindert schlagen. In einer offenen Abwehr hatte Lange gegen zwei Koseltaler das Nachsehen und Marco Narr vollendete gefühlvoll per Heber über den herauseilenden Pasold. Schleiz kalt erwischt.

Denn selbst hatten sie auch genügend Chancen und spielten zielstrebig in Richtung des Tores von Heimkeeper Warchold. Aber weder Asmir Nukovics Hieb ans Außennetz noch Paul Jungs gefährliche Flanken ließen Schwarz-Gelb jubeln. Zwei der Letztgenannten verpassten dabei insbesondere die freistehenden Mitspieler oder fanden in Christian Göller und Kilian Greiner gleich zwei Kameraden, die sich dann gegenseitig am Abschluss hinderten. Nach einem Schubert-Heber über dessen Gegenspieler konnte sich Nukovic schließlich doch durchsetzen und zum – ich würde gern „vielumjubelten“ schreiben, aber das wäre schlicht falsch – zwischenzeitlichen Ausgleich treffen.

Mit diesem ging es auch in die Pause, wobei Marco Narr unmittelbar vor Ende der ersten Halbzeit noch aus spitzem Winkel, aber eben auch einer Abseitsposition heraus traf. Der zweite Durchgang bescherte den Schleizern sogar die Führung durch Markus Porst, der den Ball mal eben aus der Drehung und etwa sechzehn Metern mit dem linken Fuß in den Knick pflanzte, und eben das eingangs beschriebene Pech-Szenario, das schließlich doch noch ins vollkommene Glück münden sollte.

Denn in der Schlussviertelstunde war es für beide Teams ein Hin und Her zwischen ‚Unentschieden mitnehmen!‘ und ‚Auf den Sieg gehen!‘. Und so wurde aus einem Lobensteiner Freistoß an der Mittellinie ein Konter, bei dem die Joker-Rakete Lucas Lailach seinem Gegenspieler über den rechten Flügel entwischte und mit präziser Flanke Christian Göller fand. Das Jahrtausendtalent bleib cool, zog noch ein Stück in die Mitte und vollendete gegen die Laufrichtung zum 2:3-Siegtreffer.

Was zunächst also zu entgleiten drohte, hat der FSV Schleiz II mit einem Last-Minute-Treffer an sich gerissen. Den Derbysieg bei der Reserve des VfR haben sich die Schwarzbach-Schützlinge aufgrund einer fleißigen, aber auch spielerisch-ambitionierten Vorstellung verdient und belohnten damit die mitgereisten Schleizer, worunter sich erfreulicherweise auch einige Spielerfrauen und Junioren befanden, und sich selbst mit drei Punkten.

Robert Schwarzbachs Fazit:
„Starke und geschlossene Mannschaftsleistung! Die Mannschaft hat über die komplette Spielzeit an den Sieg geglaubt und ihn gewollt – trotz wiedermaligem Rückstand und zwischenzeitlichem Ausgleich. Bei schwierigen Platzbedingungen haben wir den Kampf sofort angenommen, aber auch immer versucht alles spielerisch zu lösen! Weil wir es oft aber auch zu kompliziert lösen wollten, hatten wir zu viele leichtfertige Ballverluste im Mittelfeld und bringen den Gegner dadurch ins Spiel. Auch die Bewegungsabläufe in der zweiten Reihe und im Sturm waren verbesserungswürdig, das können und müssen wir besser machen! Daran und an der Gedankenschnelligkeit werden wir arbeiten. Auch die Effektivität im Ausspielen von Torchancen müssen wir erhöhen. Spielerisch war es nicht unser bestes Spiel, aber was wir als Mannschaft abgeliefert haben, wie wir uns pushen, positiv bleiben und was für einen Willen wir über die gesamte Spielzeit auf den Platz bekommen, ist schon richtig geil! Das ist auch der Schlüssel zum Erfolg und das müssen wir hochhalten. Dafür hat sich die Mannschaft letztlich auch einfach zurecht mit einem starken ausgespielten Konter belohnt!“

Übrigens: Nach der Partie sah sich die Mannschaft noch die Landesklassepartie des VfR Bad Lobenstein an, der die BSG Chemie Kahla empfing. Auch diese Partie endete mit einem 2:3, allerdings zum Nachteil von VfR-Coach Christian Feig, dem ehemaligen Co-Trainer unserer zweiten Mannschaft, dessen Truppe eine 2:0-Halbzeitführung hergab.

Die zweite Mannschaft freut sich auf das kommende Wochenende, wenn am Samstag endlich wieder ein Vorspiel am Fasanengarten ansteht. Um 12:30 Uhr bekommt sie es mit der SG ThalBürgel zu tun, bevor die erste Mannschaft um 15 Uhr den FC Saalfeld empfängt.