1.Mannschaft : Spielbericht

Thüringenliga
28. Spieltag - 24.05.2025 14:00 Uhr
FSV Schleiz   Schweina-Gumpelstadt
FSV Schleiz 0 : 0 Schweina-Gumpelstadt
(0 : 0)

FSV Schleiz lässt Großchancen auf Tore & auf den Ligaverbleib ungenutzt

Beginnen wir mit dem Positiven: Der FSV Schleiz ist seit vier Partien ungeschlagen und zeigte auch am 28. Spieltag gegen den FC Schweina-Gumpelstadt eine ordentliche Leistung. Besonders im zweiten Durchgang nahm die Fritzsch-Elf das Tor von Gästehüter Tischer unter Dauerbeschuss. Der Ertrag sorgte im gesamten FSV-Lager aber für Ernüchterung.

Die schon als Absteiger feststehenden Schweinaer reisten ohne Offensivakteur Schellenberg und mit lediglich einem Wechselspieler, dafür aber mit dem klaren Ziel sich als Mannschaft in den verbleibenden Thüringenligapartien zu beweisen und würdig zu verabschieden an den Fasanengarten. Die Schleizer ersetzten im Vergleich zur Vorwoche lediglich den gelbgesperrten Tidjane Bamba durch Martin Berger.

Schon früh war Roger Fritzsch aber zu einer weiteren Umstellung gezwungen, als Mirko Horn sich bei einem Pressschlag mit dem eigenen Mitspieler am Knie verletzte und so nach zehn Minuten durch Nicky Eichelkraut ersetzt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Teams schon jeweils einen Abschluss zu verbuchen, doch Pätz‘ Versuch verfehlte das Tor und Pfaffs Fernschuss war zu lasch. Schweina-Gumpelstadt hatte in der Folge leichtes Oberwasser und wäre durch den nach einer Ecke zweimal freistehenden Klisa beinahe auch in Front gegangen. Den platzierten ersten Kopfball fischte FSV-Schlussmann Weiß aber mit bärenstarkem Reflex aus dem Winkel, den Abpraller setzte der FC-Verteidiger übers Tor – großes Glück für den FSV Schleiz!

Auf der anderen Seite wurde es in Durchgang eins durch eine Mendes-Pätz-Doppelchance, einen Sa-Freistoß, der durch den Strafraum an den zweiten Pfosten sauste, einen zentralen Sluga-Fernschuss und Lukas Lange, der das Spielgerät nach einer Ecke nicht über die Linie gedrückt bekam, gefährlich.

Halbzeit zwei begann direkt mit schnellen Angriffen über die Flügel, von wo aus sich die Schleizer in den Strafraum tankten. Sowohl nach Zusammenspiel von Kühnel & Pohl, Pohl & Kühnel sowie Pohl & Pätz zappelte der Ball aber nicht im Netz. Auch nach Versuchen von Sa, der im Eins-gegen-eins an Tischer scheiterte, und Eichelkraut, der seinen Kopfball freistehend neben das Tor setzte, war dies nicht der Fall. Dasselbe galt für Pohls Versuch von der Strafraumgrenze. Gerade einmal 60 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt!

Dann sorgten die Gäste für eine etwa viertelstündige Entlastungsphase, aus der auch ein parierter Piechatzek-Abschluss resultierte. Dann machte Tim Sluga mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position und einem Weitschuss an den Querbalken die Schleizer Führungsansprüche erneut deutlich.

Es war ein Anrennen auf ein scheinbar vernageltes Gäste-Gehäuse... Verzweiflung und Frust paarten sich mit Hoffnung und Zuversicht, doch noch irgendwie ein Ei reinmurmeln zu können. Auch die Schleizer Fans ließen nicht locker ihre Mannschaft voranzupeitschen.

Groß war der Aufschrei dann in der 85. Minute als weder ein glasklares Handspiel noch ein grenzwertiger Armeinsatz eine Sekunde später für einen Elfmeterpfiff reichen sollten. Die großzügige Linie, die Schiedsrichter Wolfgang Gäbler die gesamte Partie über verfolgte und mit der sich das Ausbleiben eines Strafstoßes ‚erklären‘ lassen könnte, erwies sich für die Gastgeber hier eindeutig als Nachteil.

So gipfelte die Spannung in einem zentralen Freistoß an der Schweinaer Strafraumkante. Sluga trat an und erwischte die Mauer der Südwestthüringer mit seinem Flachschuss auf dem falschen Sprung. Ein Abwehrbein verhinderte aber den verdienten Lucky Punch. Auch über die resultierende Ecke konnten sich die Schleizer nicht freuen, da sofort der Abpfiff ertönte.

In einem 0:0 der attraktiven Sorte ließ der FSV Schleiz somit nicht nur zahlreiche sehr gute Tormöglichkeiten, sondern auch eine ganz große Chance auf den Klassenerhalt liegen. Noch mehr als 24 Stunden nach dem Abpfiff war Schleiz‘ Trainer Roger Fritzsch „völlig fassungslos, wie wir so ein Spiel mit derart vielen Torchancen nicht für uns entscheiden können! Dennoch gibt es keinerlei Vorwurf an unsere Jungs, sie haben alles gegeben und in den entscheidenden Situationen leider Nerven gezeigt, was aber in dieser Lage ganz einfach menschlich ist! Glückwunsch an Schweina zum Punktgewinn und zu einer überragenden Torhüterleistung!“

Besonders bitter ist das Ausscheiden von Mirko Horn – nicht nur mit Blick auf dieses Spiel, sondern auch auf die vergangenen Partien und natürlich diejenigen, die noch kommen: „Es ist das dritte Big-Point-Match gewesen, in dem wir in der Anfangsphase einen Leistungsträger verlieren. Gegen Bad Frankenhausen war es Arakaki, gegen Meiningen war es Jünger und diesmal war es Horn“, erklärt Fritzsch.

Mit der Verletzung des 40-Jährigen verweilen nun elf Spieler (Jünger, Schmidt, Bamba, Kögler, Saß, Liebold, Hoyer, Beyer, Arakaki, Gerisch) im Langzeit-Lazarett. Für Fritzsch ist klar: „Das steckt keine Mannschaft einfach so weg. Das ist kein Alibi, sondern ein Faktum!“

So intensivieren sich die Personalsorgen, die die Rennstädter schon die gesamte Saison über quälen, nun ausgerechnet beim Auswärts- und Heim- und damit auch Saisonfinale gegen zwei echte Hochkaräter: „Da uns in der nächsten Partie in Eichsfeld auch noch Sluga und Lange nicht zur Verfügung stehen, müssen wir der Wahrheit ins Gesicht schauen und davon ausgehen, dass wir die schlechtesten Karten auf einen Ligaverbleib haben!“

Geben wir alles dafür, auch mit einem schlechten Blatt gut genug zu spielen und den FSV Schleiz in der Thüringenliga zu halten! Am kommenden Samstag, dem 31. Mai 2025, haben dazu alle Spieler, Verantwortlichen und Fans beim 1. FC Eichsfeld die Möglichkeit. Mirko Horn wünschen wir beste Genesung!

 

Vielen Dank an Maximilian Jünger für seinen sehr ausführlichen FuPa-Liveticker!


Quelle: Leif Broßmann (Bericht) | Jürgen Müller (Fotos)

Fotos vom Spiel



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