1.Mannschaft : Spielbericht

Die Wölfe gezähmt: Geduldiger & reifer FSV Schleiz bremst FC Saalfeld aus

Die Hausherren aufgebracht, die Gäste aufgebracht und mittendrin ein Schiedsrichter, der es letztlich keinem mehr so wirklich recht machen konnte.

So oder so ähnlich lassen sich die letzten Minuten der jüngsten Landesligabegegnung zwischen dem FSV Schleiz und dem FC Saalfeld beschreiben, in denen die Saalestädter versuchten doch noch einen Lucky Punch zu landen und die Rennstädter mit einem weiteren Treffer den Deckel draufmachen wollten.

Denn diese führten seit Mitte der zweiten Halbzeit mit 1:0: Sharod Adrian George brachte nach Zuspiel Hannes Kühnels eine Flanke von rechts quer durch den Strafraum. An dessen Ende stand Christian Pätz, nahm das Spielgerät exotisch, aber sehenswert an und traf es satt. Im (vom Schützen aus) linken Eck schlug der Ball zum vielumjubelten Führungs- und späteren Siegtreffer ein (69.).

Aufgrund eines Plus' an Chancen ging dieser auch in Ordnung. So hatte Schleiz durch Majers Lattentreffer nach Flanke, zweimal Sa und wieder Majer, dessen Zuspiel vor dem Tor George nicht erreichte, schon im ersten Durchgang gute Chancen. Liebolds Flanke fand im Zentrum keinen Abnehmer, während Eichelkraut am langen Pfosten wohl zu überrascht war so frei zum Kopfball zu kommen. Auf der anderen Seite war der FC Saalfeld beinahe eiskalt, verpasste mit seiner besten Chance aber die Führung: Nach Tzanev-Eingabe setzte Kiriienko die Molle aus kürzester Distanz über den Kasten.

So ging es nach einer spielerisch ausgeglichenen Halbzeit torlos in die Pause. Nach der brauchten beide Teams erst einmal eine kleine Findungsphase. So näherte sich der Gast einige Male dem Schleizer Strafraum an, konnte aus dem dortigen Gewusel aber keinen Profit schlagen.

Auf Pätz' Treffer folgten dann aber auch auf schwarz-gelber Seite Torchancen im Minutentakt: Ein strammer Eichelkraut-Abschluss zischte knapp links am Kasten vorbei und nach Zuspiel von Nukovic konnte Jalos Abschluss aus kurzer Distanz geblockt werden. Als Gästekapitän Brehm dann sogar noch per Kopf auf der Linie klärte, begann auch die Saalfelder Schlussoffensive. Stan Kleylas Distanzschuss aus der Drehung war noch ungefährlich, kurz darauf musste Mirko Horn ihn im letzten Moment abdrängen, nachdem Saalfelds Topscorer sich gegen Sluga durchgesetzt hatte.

Auf der anderen Seite scheiterte George nach Zuspielen von Nukovic und Eichelkraut zweimal. Als nach einem glasklaren Foul am US-Amerikaner dann aber der Elfmeterpfiff ausblieb, war es zu Ende. Nun vermischte sich Saalfelder Unzufriedenheit angesichts des Rückstands mit Schleizer Angst um einen an sich verdienten Sieg gebracht zu werden und Schiri Marko Linß konnte Spieler, Staff und Anhänger beider Teams mit keiner seiner Entscheidungen mehr zufriedenstellen.

Er entschied sich früh für eine lange Leine, zeigte bei klarsten taktischen Foulspielen keine gelben Karten. Vielleicht ermöglichte ihm genau diese lockere Spielleitung letztlich nicht die im Großen faire Partie auch mit der notwendigen Souveränität zu Ende zu bringen. Zumindest der Schlusspfiff ließ ein Team noch einmal jubeln und auch Linß war sichtlich froh, dass es vorbei war.

Der FSV Schleiz kletterte mit dem 1:0-Erfolg über zuletzt erstarkte Saalfelder zumindest über Nacht auf den dritten Tabellenplatz, den sich Wacker Nordhausen gleich am nächsten Tag mit dem Sieg über Mühlhausen wieder zurückholte (zur Tabelle). Am nächsten Wochenende reist der FSV ins Eichsfeld.

Roger Fritzsch, Trainer des FSV Schleiz, zum Spiel:

„Aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg gegen einen sehr starken Gegner. Beide Mannschaften hätten in einer sehr ausgeglichenen ersten Halbzeit in Führung gehen können. Im zweiten Durchgang haben wir dann einige Prozente draufgepackt und aufgrund der Spiel- und Chancenvorteile verdient gewonnen. Saalfeld ist nicht einfach zu spielen, sie sind sehr diszipliniert, enorm laufstark und in vorderster Linie brandgefährlich! Unsere Jungs haben das heute richtig gut gemacht. Es war vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber ein sehr geduldiger und reifer Auftritt.“

Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)

Fotos vom Spiel (Leif Broßmann)