1.Mannschaft : Spielbericht

Thüringenliga
15. Spieltag - 17.02.2024 14:00 Uhr
BSG Wismut Gera   FSV Schleiz
BSG Wismut Gera 6 : 0 FSV Schleiz
(2 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Andre Hoyer

Zuschauer

356

Torfolge

1:0 (1')BSG Wismut Gera
2:0 (43')BSG Wismut Gera
3:0 (61')BSG Wismut Gera
4:0 (71')BSG Wismut Gera per Freistoss
5:0 (79')BSG Wismut Gera
6:0 (83')BSG Wismut Gera

Schleiz unterliegt verdient, aber zu hoch am Geraer Steg

Eine Mammutaufgabe erwartete die Verbandsliga-Fußballer des FSV Schleiz am Samstag in Form des Auswärtsspiels bei Spitzenreiter Wismut Gera. Neben einem bis dato ungeschlagenen Gegner mussten sich die Rennstädter auch mit zahlreichen Verletzten arrangieren (zum Vorbericht). Einer Sensation wurde dabei schon früh der Wind aus den Segeln genommen...

Tore im genau richtigen Moment

Denn obwohl Schleiz anstoßen durfte, waren es nach zehn Sekunden – ja, richtig gelesen – die Gastgeber, die jubelten: Ein unter Druck geblockter langer Ball der Gäste kam in den Lauf des jungen Aaron Sothen, der allein auf FSV-Keeper Max Jünger zulief und eiskalt einnetzte (1.). Schon früh mussten die Schwarz-Gelben damit einem Rückstand hinterherrennen und manchem mitgereistem Anhänger graute es wohl schon vor einer deftigen Klatsche.

Doch sie erholten sich schnell und sehr gut und hatten durch Sharod George nur drei Minuten nach dem Rückstand ihre wohl beste Chance im gesamten Spiel. Dieser konnte Geras Torhüter zwar umkurven, scheiterte dann aber aus spitzem Winkel am Außennetz. In der Folge beschäftigte Schleiz die Abwehr der Hausherren zuverlässig, die Möglichkeiten durch abermals George, zweimal Sa und Lukas Nietsch ließen aber die Torgefahr vermissen.

Gera zeigte dabei trotzdem Flexibilität und stellte sich der Druckphase mit blitzschnell vorgetragenen Kontern entgegen, die zumeist von präzisen Abschlägen eingeleitet wurden. Ungenaue Abschlüsse sowie ein exzellent aufgelegter Max Jünger verhinderten aber einen höheren Rückstand – zunächst. Denn kurz vor der Pause, zum altbekannten psychologisch wichtigen Zeitpunkt, fiel das 2:0. Robin Paulick bewies neben Tempo und Durchsetzungsvermögen auch eine starke Übersicht und sah Sothen neben sich. Der – trotz seiner gerade einmal zwanzig Lenze – bereits regionalligaerfahrene Angreifer machte den Pausenstand perfekt und schnürte seinen Doppelpack (43.).

Schwindende Kräfte & taktisches Pech

So richtig trauten auch die Wismut-Anhänger dem Ergebnis aber nicht. Zu engagiert und fleißig war der Auftritt des FSV Schleiz, um sich hier nach der Hälfte der Spielzeit im sicheren Hafen zu wissen. Dennoch musste dieser nun natürlich besonders im letzten Drittel zielstrebiger werden, wenn noch etwas zählbares mit auf die Heimreise genommen werden sollte.

Und so brachte Co-Trainer Christian Feig, der die Geschicke anstelle des erkrankten Roger Fritzsch leitete, Markus Porst und Lukas Beyer und wollte mit einer offensiveren Ausrichtung für größeren Druck sorgen. Nur wenige Sekunden nach den Einwechslungen schob Marcel Kießling dem herauseilenden Jünger das Spielgerät zum 3:0 durch die Beine (61.). „Ich entschloss mich dazu, etwas mehr ins Risiko zu gehen, stellte taktisch um und nahm zwei Wechsel vor“, erklärt Feig die Geschehnisse nach einer guten Stunde. „Im Prinzip bekommen wir mit der Umstellung und den Wechseln aus einer Unachtsamkeit im Mittelfeld heraus das 3:0 – somit verpuffte die Maßnahme, noch bevor sie überhaupt greifen konnte.“

Spätestens mit Markus Güttichs herrlich direkt verwandeltem Freistoß aus halbrechter Position zum 4:0 (71.) war die Messe gelesen und Schleiz zahlte den Preis für die sehr intensive Darbietung in der ersten Stunde. Gera konnte hingegen mit mehr Platz auch seine individuelle Klasse besser spielen lassen und der eingewechselte Julius Grabs sorgte mit zwei Jokertoren für den Endstand (79., 83.).

Auffällig war, dass Geras Anhänger dem Stadionsprecher zunehmend entschlossener antworteten und auch recht behalten sollten: „Null!“ Treffer gelangen den Schleizern. Daran änderten auch einige energische Bemühungen Lukas Beyers am rechten Flügel nichts.

Stimmen zum Spiel

Zufrieden wird damit Leon Seefeld, Torwart der BSG Wismut Gera und Ex-Schleizer, sein, oder? „Schön war es erstmal alle wiederzusehen“, meint der 23-Jährige. „Mit dem 1:0 nach zehn Sekunden kommen wir super ins Spiel. Für mich war es eine kampfbetonte erste Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten. Das 2:0 kam für uns zum bestmöglichen Zeitpunkt, sonst wäre die zweite Halbzeit wahrscheinlich ekliger für uns geworden. Mit dem 3:0 für uns kam dann die Leichtigkeit durch, wobei dann auch Sachen klappen, die bei knappen Spielen nicht klappen“, so seine Analyse zum Spiel. Seefeld fügt hinzu: „Am Ende sehe ich den Sieg mit einem lachenden und weinenden Auge, da es einerseits schön ist so gut in die Rückrunde zu starten und anderseits in Schleiz immer noch gute Freunde von mir sind und ich aus der letzten Saison gut genug weiß, wie sich eine so hohe Niederlage anfühlt. Auf jeden Fall wünsche ich den Jungs alles Gute für die Rückrunde und freue mich schon aufs Rückspiel in Schleiz.“ Dir auch alles Gute, Leon! Wir sehen uns im Sommer!

Und das sagt Co Christian Feig zur gesamten Partie:

„Das Spiel ging natürlich brutal für uns los. Schon nach zehn Sekunden in Rückstand zu geraten ist einfach Wahnsinn – da waren wir noch nicht wach. Danach haben wir aber recht schnell ins Spiel gefunden, hätten kurze Zeit später den Ausgleich erzielen müssen und hatten auch nach dieser vergebenen Chance noch zwei gute Möglichkeiten. Das waren 25 Minuten, in denen wir das Spiel meiner Meinung nach kontrollierten. Anschließend bekam Gera wieder mehr Zugriff, kam durch schnelles Umkehrspiel auch zu guten Möglichkeiten, die unser Keeper jedoch stark parierte. Das Spiel war dann in der Folge der ersten Halbzeit ausgeglichen. Abermals aus einer Umschaltsituation heraus fällt jedoch quasi mit dem Pausenpfiff das 2:0. Die Wismut hat immer genau in den richtigen Momenten die Tore geschossen, während uns erneut unsere Chancenverwertung das Leben schwer gemacht hat. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel dann bis zur 60. Minute ausgeglichen vor sich hin.“

„Nach dem dritten Gegentor haben wir es nicht mehr geschafft die Wismut zu stressen, das muss man klar sagen. Sie haben es dann mit ihrer Klasse gut runtergespielt. Meine risikoreiche Umstellung vor dem 3:0 hat ihr Übriges getan, dass die BSG nun auch zu mehreren Chancen kam, die schließlich in einem ganz bitteren 6:0 mündeten. Das musste ich erstmal verdauen. Ein unterm Strich hochverdienter Sieg der Wismut, der meiner Meinung nach jedoch aufgrund unserer ersten 60 Minuten zwei bis drei Tore zu hoch ausgefallen ist. Trotzdem hat die Wismut gezeigt, warum sie diese Saison noch kein Ligaspiel verloren hat.“

So haben es auch die meisten Zuschauer gesehen: Ein sicherlich ungefährdeter Sieg der BSG Wismut Gera, der aus Sicht eines über weiten Strecken fleißigen FSV Schleiz aber wohl zu hoch ausgefallen ist. Den Gästen ist es damit nicht gelungen die Ausfälle aufzufangen, weshalb sie sich auf diesem Niveau letztlich unter Wert geschlagen geben mussten.


Quelle: Leif Broßmann

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