1.Mannschaft : Spielbericht

Kopfball-Doppelschlag ebnet den Weg: Schleiz mit verdientem 3:1-Heimsieg

Es wird kuschelig an der Tabellenspitze der Thüringenliga: Die Plätze eins und sechs – übrigens der FSV Schleiz – trennen nur drei Punkte. Grund für dieses Zusammenrücken am achten Spieltag ist neben dem Patzen der Konkurrenz auch ein ungefährdeter Sieg der Rennstädter. Chapeau für diese Vorstellung!

Denn die Schwarz-Gelben präsentierten sich bissig in den Zweikämpfen, spielfreudig und zielstrebig im Umschaltspiel. So wurde allein im ersten Durchgang beispielsweise Torjäger Albert Pohl dreimal vorbildlich freigespielt – ließ in den darauffolgenden Eins-gegen-eins-Situationen mit dem Gäste-Torwart aber auch jedes Mal die Kaltschnäuzigkeit vermissen. „Trotz des verdienten Sieges müssen wir auch kritisch mit uns umgehen“, stellt entsprechend auch Trainer Roger Fritzsch klar. „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit eine spielstarke Vorstellung abgeliefert und besaßen gleich mehrere Großchancen, die wir teilweise kläglich vergeben haben. Dort müssen wir einfach effektiver und mannschaftsdienlicher werden.“ Weil auch hinten nichts anbrannte, ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Diese nutzte Pohl scheinbar, um sich eine Lösung dafür zu überlegen, dass es an diesem Tag mit dem Fuß nicht klappen wollte. Das Ergebnis dieser Denkanstrengungen ließ nach dem Wiederanpfiff nicht lang auf sich warten: Erst stieg er nach einem Majer-Eckball unnachahmlich in die Luft, um das Spielgerät zentral, aber straff in die Maschen zu köpfen (51.). Nur zwei Minuten später ging er Tim Slugas früher Flanke hinterher, setzte sich gegen Gäste-Keeper Armin Schöbel im Luftduell durch und hob den Ball über ihn zum 2:0 ins Tor – ebenfalls mit dem Nischel (53.).

Da war sie also, die verdiente und wegen der Höhe auch gleich beruhigende Führung. Nach etwa einer gespielten Stunde bekam nun auch FSV-Torwart Maximilian Jünger etwas mehr zu tun, blieb aber souverän und war immer zuverlässig auf dem Posten. Hinten also nach wie vor alles in Ordnung. Und vorn legte die Offensive der Hausherren sogar noch einmal nach: Sharod Adrian George wagte im Sechzehnmeterraum das Dribbling, setzte sich im zweiten Anlauf durch und hämmerte die Kugel aus etwa zehn Metern Entfernung und leicht spitzem Winkel humorlos unter den Querbalken (70.).

Für eine spannende Schlussphase sorgte ein verwandelter indirekter Freistoß der Gäste (77.). Dass Schleiz‘ Torwart diesen durch ein unbeabsichtigtes – für das Gefühl des Schiedsrichters – zu langes Ballhalten selbst verschuldet hat, ist für den ehrgeizigen Schlussmann ebenso ärgerlich wie der abgefälschte Schuss, der ihn letztlich dann doch chancenlos seine weiße Weste für diese Partie aufgeben lassen musste.

Doch von diesem Lapsus abgesehen, machte Jünger eine souveräne Partie und konnte es gemeinsam mit seinen Vorderleuten bei diesem einen Gegentor belassen. Auf der anderen Seite nutzte der FSV weitere sich bietende Kontersituationen nicht in voller Konsequenz. Ein 3:1-Heimsieg bedeutet mit den Unentschieden Wismut Geras in Sonders- und SCHOTT Jenas in Nordhausen (jeweils 0:0) also ein Zusammenrücken der ersten Plätze (zur Tabelle). Trotz verbesserungswürdiger Chancenverwertung hat Roger Fritzsch „ansonsten ein dickes Lob an die ganze Mannschaft für eine geschlossene Leistung“ übrig.

Am kommenden Pokalwochenende hat die erste Mannschaft des FSV Schleiz spielfrei. Weiter geht es am 21. Oktober in Glücksbrunn beim ebenfalls neugegründeten FC Schweina-Gumpelstadt.

Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)