1.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)

Thüringenliga
7. Spieltag - 08.10.2022 15:00 Uhr
TSV Gera-Westvororte   FSV Schleiz
TSV Gera-Westvororte 4 : 1 FSV Schleiz
(2 : 1)

Spielstatistik

Tore

Markus Porst

Assists

Hannes Kühnel

Gelbe Karten

Lukas Lange, Christian Pätz, Samba Fatajo

Rote Karten

Mirko Horn (51')

Zuschauer

123

Torfolge

1:0 (27')TSV Gera-Westvororte
2:0 (34')TSV Gera-Westvororte
2:1 (45')Markus Porst per Kopfball (Hannes Kühnel)
3:1 (53')TSV Gera-Westvororte per Freistoss
4:1 (83')TSV Gera-Westvororte

Niederlage in den Westvororten: Schleiz unterliegt im Kellerduell

Es macht tatsächlich keinen Spaß, wöchentlich einen Spielbericht über verschenkte Punkte zu verfassen. Vielmehr hatten sich Emily Rudolph, Leif Broßmann, Paul Jung und Thomas Liebold auf der Hinfahrt schon auf das Schreiben eines Wortwitz-gespickten Jubeltextes gefreut. In diversen Schachtelsätzen verpackt, sollte dabei der übermütige Dummlatsch der beiden Ältesten von der Dame der Runde in seinem Testosterongehalt beschränkt werden. So wirklich geblieben sind nun lediglich die Verschachtelungen – sorry!

Angesichts einer 4:1-Niederlage in einer – zumindest auf kurze Sicht – wegweisenden Partie des Dritt- gegen den Letzten darf von Jubel allerdings auch keine Spur sein. Dabei sorgt nicht nur das Ergebnis für Unmut, wieder ist es auch der gesamte Spielverlauf, der schlicht frustiert: Die ersten zwanzig der neunzig Spielminuten begannen für die Rennstädter nämlich ziemlich vielversprechend. Mehrfach erschien man gefährlich vor dem Kasten der Geraer, mehrfach vergab man allerdings auch kläglich. Auch zweikampftechnisch hatten die Schwarz-Gelben das Geschehen im Griff. Nachdem Mitte der ersten Halbzeit allerdings ein Freistoß aus der Heimhälfte erst über Lange, dann über Kapitän Horn sprang und Philipp Rehnelt schließlich auch noch FSV-Keeper Seefeld überhob (27.), war insbesondere die Schleizer Hintermannschaft wie perplex. Das 2:0 Lionel Kirsteins (33.) – entgegen der namensbedingten Erwartung ein Rechtsfuß – stellte dabei eine von drei Chancen binnen drei Minuten dar.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war dann aber die Hoffnung zurück und unser FSV endlich auch auf der Anzeigetafel angekommen. Markus Porst, der hier in der Saarbacharena 2020 im ersten Thüringenligaspiel der Vereinsgeschichte schon den ersten Thüringenligatreffer der Vereinsgeschichte köpfte, hielt nach einer zarten Kühnel-Flanke seine strahlende Stirn hin und verkürzte auf 2:1 ([45+2].). Mit dem Start der zweiten Hälfte war dann also alles wieder offen, das Spiel begann bei Null – und blieb dort ganze fünf Minuten. Dann verloren die Gäste ihren Kapitän aufgrund einer roten Karte (diese Entscheidung bringt mich jetzt noch so auf die Palme, dass ich ihr unten einen eigenen Abschnitt gewidmet habe) und kassierten den Endstand später sogar zu neunt (83.), nachdem ihrerseits bereits dreimal gewechselt worden war und Rückkehrer Lange mit Knieproblemen ausgewechselt werden musste.

Zwischen beiden Dezimierungen rannten die Wisentastädter noch mutig an, blieben gegen eine sicherstehende Heimabwehr jedoch ideen- und glücklos. Ein Hoyer-Schuss wird noch vor dem 4:1 auf der Linie geklärt. „Unterm Strich ist diese Partie sehr leicht zu analysieren: Wir nutzen unsere Großchancen zu Beginn beider Halbzeiten nicht und machen insgesamt drei schwere individuelle Fehler, die zu den ersten drei Gegentoren führen“, meint Coach Roger Fritzsch zur bitteren Niederlage. Dass sich zu dieser jetzt noch die Rotsperre Horns und die erneute Verletzung Langes gesellen, „passt gerade zu unserem situativen Bild.“

Spielentscheidung leicht gemacht: Letzter Mann, Notbremse, Rot?

Besonders in Verbindung mit dem darauffolgenden eleganten Freistoßtreffer Tim Richters zum zwischenzeitlichen 3:1 (52.) war es der Knackpunkt dieser Landesliga-Partie: In der 50. Minute trägt die SG Westvororte/JFC einen Angriff vor, den der Schleizer Spielführer Mirko Horn nicht direkt klären, sondern mit der Brust annehmen will. Dabei verspringt ihm das Spielgerät und er gerät kurz vor der Strafraumkante in einen Zweikampf mit Geras Torschützen zum 1:0. Dieser nimmt den Ball nach außen mit, sucht den Kontakt mit dem Gästekapitän, findet ihn und fällt clever – wenn auch recht leicht. Schiedsrichter Martin Wadewitz zückt den glattroten Karton. Puh. Ich für meinen Teil war erst einmal fassungslos. Warum? Nun ja, Rehnelt zieht nicht unbedingt zum Tor hin (somit hätte möglicherweise noch ein Schleizer eingreifen können), fällt sehr leicht, wird nicht schlimm gefoult (Der Kontakt ist natürlich trotzdem da, keine Frage!), Horn war zuvor nicht unfair aufgefallen. Außerdem hätte ich mir gern gewünscht, dass sich auch der Assistent, der nicht weit von der Situation entfernt stand, eingeschaltet hätte oder gleich konsultiert worden wäre. Stattdessen wandert Wadewitz‘ Hand ohne großartig zu zögern zur Ar***tasche – eine Tat, die ich persönlich unter Berücksichtigung o. g. Faktoren und der sonstigen Linie für überzogen halte. Der Sünder selbst hätte sich etwas Fingerspitzengefühl und damit einhergehend natürlich nur eine gelbe Karte gewünscht, „aber es war auch keine klare Fehlentscheidung. Am Ende war ich selbst Schuld und habe damit die Niederlage eingeleitet. Ohne diese Aktion von mir hätten wir noch wenigstens einen Zähler geholt – da bin ich mir sicher!“, so ein selbstkritischer und dennoch -bewusster Mirko Horn. Vielleicht sollten wir es dabei belassen und den Worten Roger Fritzschs Folge leisten: „Sicherlich waren aus unserer Sicht auch einige Schiri-Entscheidungen unglücklich, aber dies gilt es einfach zu akzeptieren.“

Ein Spiel, zwei Meinungen: Bericht der SG Westvororte/JFC

Echte Veteranen werden sich erinnern: Vor einigen Jahren existierte hier auf unserer Homepage mal die Serie „Ein Spiel, zwei Meinungen“, in welcher regelmäßig die gegnerischen Spielberichte vorgestellt wurden, um einen weiteren Schritt in Richtung Multiperspektivische Berichterstattung zu machen. Mittlerweile ging man diesen zwar wieder zurück, bei dem überaus detailreichen, fairen und kurzweiligen Exemplar der Gegner vom jüngst vergangenen Wochenende machen wir aber gern einmal eine Ausnahme. Besonders für diejenigen, die genauer über bestimmte Tormöglichkeiten und Szenen Bescheid wissen wollen, lohnt sich also ein Blick in die Ausführungen der SG Westvororte/JFC (zum gegnerischen Spielbericht).

Gute Genesung, Sportfreunde!

Leider endete diese Partie nicht ohne Verletzungen. War es am Wochenende zuvor noch Schleiz-Stürmer Albert Pohl, den Knieprobleme zum frühzeitigen Spielende zwangen, erwischte es dort nun – wie schon erwähnt – Lukas Lange sowie den Geraer Jonas Kölling (bis zu seinem Ausscheiden kurz vor dem Halbzeitpfiff trug er die schönste Rückennummer aller Akteure auf dem Platz [4]). An dieser Stelle möchten wir beiden eine bestmögliche Genesung wünschen!

Und wie geht es weiter?

Nun ja. Zu arbeiten gilt es nach wie vor an der Chancenverwertung, um endlich etwas Zählbares einzufahren. Dabei helfen könnte – Achtung, nicht allzu ernst nehmen – das Training mit den Tabellenführer-Besiegern der zweiten Mannschaft, die sich der Thüringenligatruppe vorerst regelmäßig anschließen. „Um wieder positive Energie zu schaffen, muss man unter der Woche hart dafür arbeiten. Dafür brauchen wir jetzt einfach eine größere Beteiligung und Bereitschaft“, nimmt Fritzsch seine Schützlinge in die Pflicht.


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