2.Mannschaft : Spielbericht

Totalausfall: FSV Schleiz II blamiert sich beim Aufsteiger aus Jena

„Was war da denn los?!“, wird der eine oder andere Akteur unserer zweiten Mannschaft im Laufe des Wochenendes sicherlich gefragt worden sein. Denn erwartet hat die 8:0-Niederlage, die die Truppe von Trainer Robert Schwarzbach da am Freitagabend vom Fluchtlicht beleuchtet unterm Jenzig produzierte – das behaupte ich jetzt einfach mal so – niemand.

Ich muss gestehen: Eine Antwort auf die Frage habe ich auch nicht parat. Denn es ist einerseits allgemein schwer in Worte zu fassen, was sich da 70 Minuten lang abgespielt hat, und andererseits lässt sich auf Anhieb nicht der eine Grund finden, der eine solch deutliche Klatsche bedingt hat.

Aber ja, richtig gelesen. Die zwanzig Minuten nach dem Wiederanpfiff, in denen Schleiz seinen Gegner stärker als zuvor unter Druck setzte, waren durchaus akzeptabel und hätten tatsächlich dazu führen können nach dem viel zu einfach kassierten 3:0-Pausenrückstand (20., 24., 38.) den letzten Funken Hoffnung in ein kleines Flämmchen zu verwandeln. Doch stattdessen war mit dem 4:0 die Messe endgültig gelesen. In den nächsten 15 Minuten sollte Alexander Hebenstreit noch weitere viermal hinter sich greifen (73., 76., 78., 80.) müssen. Der mittlerweile Co-Trainer musste verletzungsbedingt früh und aus der Kalten heraus für seinen Weißschen Namensvetter eingewechselt werden (10.). Weißi, an der Stelle gute Besserung!

Die Gegentore entstanden dabei aus einer Vielzahl von Fehlerquellen heraus, so z. B. misslungene Klärungsaktionen und Ballannahmen, nachlässige Manndeckung bei der Verteidigung von Standardsituationen, dürftige Kommunikation, aber auch eiskalte Jena-Abschlüsse und blitzsauber zu Ende gespielte Konter.

Vor allem ließ die Körpersprache der Gäste aber zu wünschen übrig: Wie schon beim Pokal-6:0 aus dem vergangenen Winter war die Passivität im Defensivverhalten der Grund dafür, dass sich die Hausherren das Spielgerät nach Belieben auf dem ihnen bestens bekannten Kunstrasen zuspielen konnten. Es wird höchste Zeit, dass alle anfangen sich im Training wie Spiel gleichermaßen den Allerwertesten aufzureißen – die erfahreneren Akteure, um mit gutem Beispiel voranzugehen, die jungen Spieler, um im Männerbereich vor allem bzgl. seiner Körperlichkeit Fuß zu fassen.

Wir bitten besonders bei allen mitgereisten Fans um Entschuldigung: Ohne einen einzigen kontrollierten Schuss aufs Tor und mit acht Buletten im Gepäck blamierte sich der FSV Schleiz II gegen den blutjungen Aufsteiger und nun Tabellenfünften FC Thüringen Jena II. Die einzige Leistung, mit der die Rennstädter zufrieden sein konnten, war die des Schiedsrichtergespanns um Sportfreund Christopher Haag.