2.Mannschaft : Spielbericht

Chancenwucher mit „Herzinfarktrisiko“: Zweite macht es unnötig spannend

Erfolgreich startete das Abenteuer des FSV II in die Kreisoberligasaison 23/24. Im Auftaktspiel gelang gegen den SV Lobeda ein Sieg vor heimischem Publikum.

In Halbzeit eins spielte sich das Geschehen vor allem zwischen den Strafräumen beider Teams ab. Zu Beginn konnte die Schleizer Reserve über die Außenbahnen zwar hin und wieder die Lobedaer Verteidigung unter Druck setzen, in aussichtsreiche Abschlusssituationen kam man dagegen kaum. Hier fehlte vor allem der von Trainer Schwarzbach geforderte „Mut, auch den letzten Pass mit viel Selbstvertrauen zu spielen“. Auf der anderen Seite ließ man hinten dagegen wenig zu, sodass zur Halbzeit ein leistungsgerecht torloses Remis auf der Anzeigetafel prangte.

Dies sollte sich jedoch mit Beginn von Hälfte zwei ändern. Schon im Vorbericht wurden die torreichen Begegnungen aus der Vorsaison thematisiert und auch heute sollten die Zuschauer noch auf ihre Kosten kommen. Zunächst schoss der eingewechselte George (60.) die Schwarz-Gelben in Führung. Vorausgegangen war ein langer Ball der linken Abwehrseite der Schleizer, welcher, von Routinier Schubrahimovic weitergeleitet, schließlich per Flachschuss seinen weg ins Tor fand. Unmittelbar danach konnte auch der eingewechselte Lailach als Torschütze eintragen: Einen Querpass Oli Schmidts vor dem Tor staubte unser Lumpi trocken ab (64.). Im Anschluss ergaben sich noch einige gute Gelegenheiten, die jedoch im letzten Drittel nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. 2:0 für Schleiz, inzwischen Feldüberlegenheit, noch 25 Minuten auf der Uhr. Allerdings hielt die Freude nicht lang an.

Zwar nahmen die Angriffsbemühungen der Hausherren in der Folge weiter zu, doch plötzlich kam der SV Lobeda mehr oder weniger aus dem nichts zurück: Ein Ballverlust im Mittelfeld wurde über drei Stationen schnell über die rechte Abwehrseite der Schleizer hinweg gespielt. Was den Schleizern fehlte, machten die Jenaer hier deutlich besser: Hereingabe, Abschluss, Tor. Nur noch 2:1 (71.). Dieser Treffer zeigte Wirkung beim Heimteam, verlor man dadurch merklich den Faden und wirkte in vielen Situationen nun unkonzentrierter und nervöser. So hielt auch die Führung im Anschluss nur noch knapp zehn Minuten. Wieder ein Angriff über die rechte Abwehrseite des Heimteams, gleiches Ergebnis: Eingabe, Abschluss, Tor (80.). Bitter für den FSV II, gab man doch innerhalb weniger Minuten eine zwei-Tore Führung aus der Hand und drohte nun, vollständig den Faden zu verlieren. Allerdings zeigte sich in dieser Phase die Moral der Truppe: Keine 120 Sekunden nach dem Ausgleich führten plötzlich wieder die Schleizer! Nach Gewusel im Strafraum ließ George zwei Gegenspieler mühelos an der Sechzehnerkante stehen und schoss den Ball flach in die linke untere Ecke. Zwar war der Hüter noch dran, konnte den Einschlag letztlich aber nicht mehr verhindern.

Das Spiel war nun völlig offen: Während Lobeda nun mit allen Mitteln auf den Ausgleich drückte und hoch stand ergaben sich für die Reserve zahlreiche Konterchancen. Teils liefen DREI Schwarz-Gelbe gegen einen übrigen Verteidiger an, scheiterten dann jedoch meist an sich selbst, fehlender Abstimmung oder Unkonzentriertheiten. Allein die beiden Torschützen George und Lailach hätten ihre Ausbeute jeweils noch um zwei weitere Tore ausbauen können (eher müssen). Auch dem eingewechselten Freimuth fehlte bei einigen guten Gelegenheiten die nötige Ruhe. Auf der anderen Seite „rettete“ die Schleizer Defensive den Ein-Tor-Vorsprung über die Zeit. Daran konnten auch die angezeigten sechs Minuten Nachspielzeit, die vom Schiedsrichtergespann auf gefühlte 56 erweitert wurden [Danke, Albert!], nichts mehr ändern.

Am Ende steht ein nicht unverdienter Auftakterfolg der Lust auf mehr macht. Um es mit den Worten von Trainer Schwarzbach zu sagen: „Engagement 110%, Leistung 110%, Aufopferung 110%, Taktik Schulnote 5! Am Ende erhöht hier der Chancenwucher das Herzinfarktrisiko zu sehr!“ Damit dürften die Aufgaben für die kommende Trainingswoche klar sein bevor es am Freitag zum Aufsteiger und zum Derby nach Tanna geht. Bis dahin, Sport frei!