2.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)

Kreisoberliga Jena-Saale-Orla
15. Spieltag - 18.03.2023 14:00 Uhr
FSV Schleiz II   SG SV Hermsdorf
FSV Schleiz II 1 : 2 SG SV Hermsdorf
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Leon Eichelkraut

Gelbe Karten

Hans Conrad, Cedric Hofmann

Zuschauer

20

Torfolge

1:0 (33')Leon Eichelkraut per Freistoss
1:1 (55')SG SV Hermsdorf
1:2 (62')SG SV Hermsdorf

Leider typisch – Zweite verliert Heimspiel gegen SG Holzland

Bei strahlendem Sonnenschein empfing die Reserve unseres FSV am vergangenen Samstag die SG Holzland am Fasanengarten und somit den Viertplatzierten der Kreisoberligastaffel.  Die Favoritenrolle war, auch aufgrund der sehr angespannten Personallage der Hausherren, also recht klar verteilt, weshalb Trainer Kunte von seinen Mannen vor allem defensive Stabilität und Ordnung forderte. Was sich dann in den folgenden 90 Minuten abspielte, kann ohne Zweifel auch als Extrakt der gesamten Heimspielsaison unserer Schleizer Reserve angesehen werden und verdient sich das Adjektiv „typisch“.

typisch – dünne Personaldecke

Die personellen Probleme bezogen sich mal wieder auf beide Männermannschaften unseres FSV, sodass ein Auffüllen der Mannschaften untereinander nicht möglich war, was die Elf von Roger Fritzsch aber nicht daran hinderte, beim FC Saalfeld Saisonsieg Nummer sechs zu feiern. Auch für die Schleizer Zweite war dieser Zustand nichts Neues, zumal man mit ähnlichen Schwierigkeiten schon das Hinspiel erfolgreich bestreiten konnte.

typisch – U25 + 1

Ohne die erfahrenen Mannschaftsführer Picki und Schubi durfte nicht nur Leon Eichelkraut das Team als Kapitän aufs Feld führen, sondern durfte/sollte/musste Routinier Robert Schwarzbach zum vierten Mal in dieser Saison die Schuhe für den Kreisoberligisten schnüren und dabei die nötige Erfahrung aufs Feld bringen, die seinen Kollegen – allesamt unter 25 Jahre jung – in diesem Spiel noch sichtbar fehlte.

typisch – guter Beginn
Angetrieben vom reaktivierten Altmeister auf der Innenverteidigerposition und unter Beachtung der taktischen Vorgaben des Trainerteams hatte man, so zumindest das Gefühl auf dem Platz, in den ersten 30 Minuten das Spiel unter Kontrolle, ohne unbedingt viel eigenen Ballbesitz zu haben. Man zog sich in die eigene Hälfte zurück, verteidigte die Angriffsversuche der SG diszipliniert und setzte selbst, vor allem über die schnellen Außenbahnspieler, immer wieder Akzente nach vorn. Als dann  der Kapitän höchstpersönlich „mit einem guten Gefühl“ zum Freistoß antrat und die Kugel durch ein wahrscheinlich im Vorhinein berechnetes Loch in der gegnerischen Mauer so abgefälscht wurde, dass Hermsdorfs Keeper keine Eingriffschance mehr hatte, konnte durchaus von einer nicht unverdienten Führung gesprochen werden.

Warum man, wie so oft in dieser Saison, nach diesem starken Beginn komplett den roten Faden, den Zugriff im Mittelfeld und die Simplizität in den eigenen Aktionen verlieren sollte, bleibt vermutlich ein Geheimnis.

typisch – unnötige Gegentore
Taktische Umstellungen bei den Gästen, die ihre 8er nun tiefer in den Spielaufbau mit einbanden und taktische Fehler des Heimteams, die sich, so zumindest die erste Analyse nach dem Abpfiff, in einem zu großen Arbeitsfeld äußerten, drehten die Spielkontrolle ab Minute 40, vor allem aber in Halbzeit zwei zunehmend auf die Seite der SG Holzland. Die beiden Gegentore in der 55. und 62. Minute sind dabei aber, wie so oft, nicht nur die Konsequenz eines stärker werdenden Gegners, sondern auch des eigenen Unvermögens, eigene Ballbesitzphasen konsequent auszuspielen oder wenigstens nicht direkt mit einem Fehlpass in den Fuß des Gegenspielers abzuschließen. Wenn dann auch noch Unordnung in den Verteidigungsreihen dazukommt, sind mehrere Eins-gegen-eins-Duelle gegen Torhüter Alexander Weiß und die daraus resultierenden Gegentore nur die logische Folge.

typisch – Einsatz, Wille und Kampf
Schwarzmalerei soll aber nicht das Ziel meiner Spielbeschreibung von Halbzeit zwei sein. Denn sowohl Einsatz als auch Wille und Kampfgeist waren durchaus erkennbar, nur die Übersetzung dieser in spielerische Glanzpunkte oder sogar Torgefahr gelang einfach nicht mehr. So verliefen die Angriffsbemühungen der letzten Minuten ohne wirkliche Torchancen im Sande und die SG Holzland gewann nicht unverdient ihr drittes Auswärtsspiel der Saison. Trotzdem hatte man bei der Schleizer Reserve das Gefühl: Da war mehr drin. Somit bleibt der der FSV Schleiz II leider das schlechteste Heimteam der Liga und verpasst wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Obendrauf reist die Kunte-Truppe nächste Woche zum Tabellenprimus nach Langenorla und steht vor einer extrem schweren Aufgabe.

Typischerweise sollte so ein Spielbericht aber mit positiven Erkenntnisgewinnen beendet werden und davon gibt es auf jeden Fall noch einige:

  1. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gegen jeden Gegner der Liga (evtl. ausgenommen die beiden Topplatzierten aus Orlatal und Camburg) konkurrenzfähig ist und sich nicht zu verstecken braucht.
  2. Der Abstand auf die Abstiegsplätze bleibt bei vier Punkten, da auch die direkten Tabellennachbarn nicht punkten konnten.
  3. Nur eine der nächsten fünf Partien findet zuhause statt, sodass etwas längerfristig an der Heimproblematik gearbeitet werden kann. Eine so schlechte Quote hat unser Fasanengarten schließlich allemal nicht verdient.


Quelle: Tim Zscherpel

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