1.Mannschaft : Spielbericht (2024/2025)
29. Spieltag - 31.05.2025 15:00 Uhr
1. FC Eichsfeld | FSV Schleiz | |||
![]() |
1 | : | 2 | ![]() |
(0 | : | 2) |
Aufstellung
A. Pohl (84' As. Nukovic) |
|||
E. Sá | J. Mendes (68' M. Möller) |
||
C. Pätz (68' L. Broßmann) |
M. Berger | ||
J. Ichiguchi | |||
T. Bamba | H. Kühnel | ||
Am. Nukovic | N. EichelkrautC | ||
A. Weiß |
Spielstatistik
Tore
Albert Pohl, Joao MendesAssists
Hannes Kühnel, Albert PohlGelbe Karten
Nicky Eichelkraut, Jo Ichiguchi, Martin Berger, Elton Marciano SáGelb-Rote Karten
Elton Marciano Sá (45+3')Zuschauer
221Torfolge
0:1 (10') | Albert Pohl per Kopfball (Hannes Kühnel) |
0:2 (19') | Joao Mendes (Albert Pohl) |
1:2 (73') | 1. FC Eichsfeld |
Der schönste Spielbericht der Saison: Sieg im Eichsfeld sichert Klassenerhalt
Am Samstag, dem 31. Mai 2025, machte der FSV Schleiz den Thüringenliga-Klassenerhalt perfekt. Dazu trugen nicht nur die Niederlagen Saalfelds, Meiningens und der Spielvereinigung Geratal, sondern auch der eigene überraschende 1:2-Erfolg beim 1. FC Eichsfeld bei.
Denn nach einer fast zwei Monate langen Ergebnisflaute (Mitte März bis Mitte Mai) empfingen die Hausherren die Schleizer nun mit zwei Heimsiegen im Rücken auf dem Sportplatz in Struth. Tabellenbedingt war ein Punkt das Minimalziel der Ostthüringer.
Weil die Eichsfelder besonders in den Anfangsphasen häufig in Führung gegangen waren, konzentrierten sich die Schleizer zunächst auf rigoroses Verteidigen und wollten sich so die nötige Sicherheit holen. Ein netter Nebeneffekt waren da immer wieder gefährliche Konterangriffe. Einer dieser mündete in einem Eckball, den Hannes Kühnel scharf in die Mitte des Sechzehners schlug, wo Albert Pohl unbedrängt hochsteigen und zentral, aber wuchtig einköpfen konnte (10.). Nachdem sich der Torschütze auf der linken Seite durchtanken konnte und Joao Mendes bediente, der mit dem linken Fuß ins kurze Eck abschloss, stand es sogar 0:2 (19.) – bekanntlich das gefährlichste Ergebnis.
Wie schon im Hinspiel formierte sich nun ein Mannschaftskreis des 1. FC Eichsfeld in der Mitte des Feldes. Die Folge: Kollektiv auftretende Hausherren, die so verhindern wollten, das Spiel aus der Hand zu geben. Auch das Publikum zündeten die Heimfußballer mit aggressiverer Spielweise noch mehr an. Der Ertrag blieb jedoch (zunächst) aus. Denn nach einem Foulspiel wurde der fällige Freistoß vom linken Meißner-Arm aufgehalten. Ein Elfmeterpfiff war die korrekte Konsequenz. Schleiz‘ Spielführer Nicky Eichelkraut trat an, um das Spielgerät wie schon in Bad Langensalza in die Maschen zu donnern – doch er scheiterte am Innenpfosten.
Das hätte der Wendepunkt der Partie werden können. Doch der bereits gelb-verwarnte Eichsfeld-Kapitän Engelhardt dezimierte sein Team mit einem unnötigen Foul während einer Spielunterbrechung, wofür er sogar Glattrot sah. Schleiz‘ Elton Sa stellte mit übermotiviertem Einsteigen und der folgenden Ampelkarte noch vor dem Halbzeitpfiff die Gleichzahl wieder her.
Dann war Pause und die Gemüter bekamen eine Viertelstunde Zeit, um sich zu beruhigen. Einige Schleizer Auswärtsfans traten direkt den Weg auf die gegenüberliegende Seite an, um sich von den Kommentaren einiger ihrer Heimpendants zu befreien.
Auf dem Feld nahm der Druck der Gastgeber im zweiten Durchgang wieder zu. Schleiz konnte nur selten für Entlastung sorgen. Mitte des zweiten Durchgangs fiel dann durch den kurz vorher eingewechselten Tobias Sauerbier der Anschlusstreffer. Er wurde mit einem Heber durch die Schleizer Abwehr angespielt und spitzelte den Ball über Alexander Weiß hinweg ins Tor (73.).
So wurde eine kräftezehrende Schlussphase eingeläutet. In dieser überstanden die Rennstädter Welle um Welle – u. a. mit Aluglück –, hätten durch Albert Pohl nach Kühnel-Flanke aber auch selbst noch einmal treffen können. Sein Versuch wurde im letzten Moment geblockt. Auch Morris Möllers Schienbein blieb ganz.
Und so pfiff Schiedsrichterin Monique Panetta, die mit ihrem Gespann für die Verhältnisse einer derart aufgeheizten Partie einen guten Job machte, nach sieben Minuten Nachspielzeit vor 221 Zuschauern ab.
Schleiz‘ Spieler freuten sich zunächst über drei wichtige Zähler im Abstiegskampf, mit denen die Unentschieden gegen Meiningen und Schweina wieder ein wenig ausgebessert werden konnten. Erst allmählich erfuhren sie von den strahlenden Mitgereisten Anhängern, dass es gereicht hatte! Arnstadt, Weida und Fahner Höhe leisteten Schützenhilfe und Schleiz war gerettet. Fasanengarten-Stadionsprecher Sippo übernahm das Zicke-Zacke und Edelfan Alexander Stich stimmte endlich wieder ein Uffta-Tätärä an – weil sie es sich so sehr verdient hatten. Auch Tränen der Freude flossen; nicht nur bei Spielern sondern auch den Verantwortlichen.
„Respekt ist keine Einbahnstraße.“
Bevor wir zu Roger Fritzschs Statement kommen, noch ein Wort zum 1. FC Eichsfeld: Der Verein fordert im Vereinsheim gut sichtbar gegenseitigen Respekt ein – ob auf dem Platz oder daneben. Herzlich wurden die Schleizer vom Stadionsprecher empfangen; er informierte auch über den gesicherten Klassenerhalt und beglückwünschte uns dazu. Bemerkenswert war auch, mit welchem Ehrgeiz die Spieler und Verantwortlichen einen Punktgewinn erzwingen wollten – spielerisch, akustisch und physisch. Auch wenn es dies- und jenseits des Feldes heiß herging, gab es nach dem Spiel ein ehrliches Shake-Hands und die einst wie Wahnsinnige pöbelnden Fans wünschten den Schleizern eine gute Heimfahrt. Auch so kann/darf Fußball sein! Mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren waren die Eichsfelder im Mittel fast fünf Lenze jünger als die Rennstädter. Die Geschlossenheit, Robustheit und Ballsicherheit, mit der sie ohne die Routiniers Pichinot & Göbel sowie nach dem Platzverweis ihres Kapitäns Engelhardt agierten, war bemerkenswert und lässt erahnen, welche Zukunft diese Truppe noch vor sich hat!
Statement von Schleiz-Coach Fritzsch
„So sprachlos, wie ich letzte Woche nach dem Unentschieden gegen Schweina war, so sprachlos bin ich jetzt wegen dem, was die Jungs in diesem Endspiel abgerufen haben! Ich denke bis zum verschlossenen Elfmeter von Nicky haben wir eine super erste Halbzeit gespielt. Hätten wir den Strafstoß verwandelt, wäre diese Partie wohl mit 0:3 entschieden gewesen. Die zweite Halbzeit war dann eine reine Abwehrschlacht, in der wir mit dem Pfostenschuss kurz vor Schluss das Glück auf unserer Seite hatten. Aber wir hatten auch selbst die Möglichkeit durch Pohl auf 1:3 zu stellen. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass Eichsfeld ohne ihre beiden Unterschiedsspieler Göbel und Pichinot angetreten ist. Bei uns fehlten aber mit Jünger, Groh, Schmidt, Kögler, Horn, Lange, Hoyer, Liebold, Beier, Gerisch, Arakaki und Sluga auch gleich 12 Spieler! Ich denke diese Ausfallliste unterstreicht, was die Jungs heute hier geleistet haben! Wenn man dann nach dem Abpfiff gestandene Spieler weinen sieht, dann weiß man, was die Jungs die letzten Wochen für einen Rucksack mit sich herumgetragen haben! Respekt vor jedem Einzelnen unserer Spieler, der heute hier für seine Farben alles rausgehauen hat! Mein besonderer Dank gilt Kristian Lorenz, der trotz Verletzung seine Bereitschaft bekundet hat, hier heute eingesetzt zu werden. Chapeau Kristian!“
Quelle: Leif Broßmann (Bericht) |