1.Mannschaft : Spielbericht (2021/2022)

Auch ohne Heimvorteil: FSV Schleiz mausert sich zum besten Heimteam der Liga

Heimvorteil? Es geht auch ohne.

Ganz nach diesem Motto unterstreicht der FSV Schleiz, dass es für die gegnerischen Auswärtsteams in aller Regel nichts zu holen gibt – selbst wenn der Ball nicht am Fasanengarten rollen kann. So geschehen am 19. Verbandsliga-Spieltag, als die Rennstädter ihren Konkurrenten bereits zum zweiten Mal als Gastgeber auf der Roten Erde in Neustadt empfingen. Und wie bereits vor einigen Wochen gegen den FC Erfurt Nord klappte es nun auch gegen die SpVgg Geratal mit der vollen Punkteausbeute. Damit setzt sich Schleiz als erfolgreichstes Heimteam der Liga im oberen Tabellendrittel fest.

Zu verdanken war das nicht zuletzt den beiden Torjägern vom Dienst, Albert Pohl und Frank Gerisch, die gemeinsam nicht nur mit drei Treffern und zwei Vorlagen glänzten, sondern die gegnerische Hintermannschaft permanent vor Probleme stellten. Herausragend dabei die Führung zum 1:0, Marke Traumtor – und das nicht etwa, weil das Leder mit 120 Sachen im Winkel einschlug, sondern weil man es einfach nicht besser spielen kann: Technisch höchst anspruchsvoll setzte Gerisch Sturmpartner Pohl ein, der den Ball in vollem Tempo mit der Brust mitnahm und ihn schnörkellos im langen Eck versenkte.

Im zweiten Durchgang revanchierte sich Pohl mit seiner Ablage für Gerisch und beim dritten Treffer durfte die Nummer 19 des FSV nochmals seine Geschwindigkeit ausspielen und den Ball ins leere Tor schieben, nachdem er sich weder von Benny Linse von Gästekeeper Nils Bradsch aufhalten ließ. Und da es vorne so gut klappte, durfte sich die bis dato sicherste Defensive der Thüringenliga gegen die statistisch gesehen schwächste Offensive sogar die ersten beiden Gegentore des Kalenderjahrs 2022 erlauben.

Warum es bei den Gästen aus dem Ilmkreis in dieser Saison noch nicht so recht klappen will und sie nun sogar auf den letzten Tabellenplatz abrutschten (klammert man die zurückgezogene Elf aus Teistungen aus), wollte sich den nur 85 zahlenden Zuschauern jedoch nicht so recht erschließen. Denn auch sie trugen Ihren Anteil zu einem hochunterhaltsamen, packenden Spiel bei und stellten die Schwarz-Gelben immer wieder vor erhebliche Schwierigkeiten.

Entsprechend attestierte auch FSV-Coach Roger Fritzsch beiden Teams ein gutes und intensives Spiel. „Ich sehe unseren Sieg dennoch als verdient an, da wir über 90 Minuten versucht haben, aktiv zu sein und es in vielen Phasen auch waren. Der Gegner war aber immer da, sobald wir etwas nachgelassen haben“, so der Schleizer Trainer.

So hatte der durchgebrochene Oskar Sennewald kurz nach dem 1:1-Ausgleich durch Andreas Linkes Kopfball sogar die große Chance zur Gästeführung. Auch nach dem 3:2-Anschlusstor, das Maximilian Zachert nach einer Ecke per Direktabnahme erzielte, blieb die Spielvereinigung gefährlich, wenngleich ihr die Schleizer Abwehr die ganz große Chance zum erneuten Ausgleich verwehrte.

Und so zeigte sich Roger Fritzsch nach dem erlösenden Schlusspfiff auf dem inzwischen von Graupel weißgefärbten Neustädter Kunstrasen nicht nur zufrieden mit seinen Angreifern, sondern auch – trotz zweier Gegentore – mit der Hintermannschaft. „Bei den beiden Gegentoren nach Standards waren wir nicht fokussiert genug. Dennoch möchte ich gerade unserer letzten Linie ein Kompliment machen, die gegen die drei schnellen und starken Angreifer der Gäste einen guten Job gemacht hat.“

Zur Tabelle