Leben & Leiden im Lockdown: FSV-Exot Lukas Nietsch arbeitet für tolle Zeiten vor

Alexander Hebenstreit, 12.01.2021

Leben & Leiden im Lockdown: FSV-Exot Lukas Nietsch arbeitet für tolle Zeiten vor

Der Lockdown als Chance: Aus verschiedenen Gründen fing Lukas Nietsch in der Vergangenheit als Fußballer mehrmals mehr oder weniger bei Null an – zuletzt als er sich im Sommer 2019 nach längerer Auszeit dem FSV Schleiz anschloss. Null soll es anders werden, weswegen er trotz unfreiwilliger Pause intensiv an seiner Fitness arbeitet.


Wie vertreiben sich eigentlich die Kicker des FSV Schleiz die momentane Zwangspause, in der der organisierte Sportbetrieb völlig brach liegt? Das und mehr erfahrt ihr in unserer kleinen Serie Leben & Leiden im Lockdown, in der eine Reihe schwarz-gelber Akteure in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen zu Wort kommen. Heute ist Offensivmann Lukas Nietsch am Zug.

Wann hast du zuletzt einen Fußball gesehen?
Fußbälle habe ich trotz Corona häufiger gesehen – vor allem bei der einen oder anderen Runde Fifa. Bewusst an einen Ball getreten habe ich allerdings das letzte Mal bei unserem Liga-Spiel gegen Wismut Gera. Das war Ende Oktober, direkt bevor der Spielbetrieb eingestellt wurde.

Wie sehr fehlt es dir? Trainer Roger Fritzsch bezeichnete dich einmal als echten Straßenfußballer. Da könnte man einen, dass es kaum einen Tag ohne geht.
Der Fußball fehlt mir natürlich enorm. Aber nicht nur das Spielen an sich, sondern auch die Mannschaft und das gesamte Umfeld. Ich bleibe aber trotzdem positiv, nutze die freie Zeit um mich fit zu halten und freue mich dann um so mehr, wenn es endlich wieder losgeht.

Womit hälst du dich denn fit?
Fit halte ich mich mit regelmäßigen Läufen und der einen oder anderen Krafteinheit. Ich möchte auf keinen Fall wieder bei Null anfangen. Das habe ich in den letzten Jahren zu Genüge erlebt.
Im Gegenteil: Ich sehe es eher als Chance, an mir selbst zu arbeiten und das eine oder andere körperliche Defizit auszugleichen.

Nachdem wir den Fußball schon hatten: Wann hast du denn eigentlich das Ortseingangsschild von Schleiz zuletzt gesehen?
Das war erst am vergangenen Wochenende. Vereinzelt trifft man sich dann doch ganz gerne mal noch auf ein kühles Getränk. Insgesamt ist es aber leider deutlich weniger geworden.
Worüber ich mich allerdings freue ist, dass ein paar Schleizer auch hin und wieder mal das Ortseingangsschild von Zeulenroda gesehen haben. An der Talsperre gibt es ein paar schöne Laufstrecken mit denen ich locken konnte – wenn auch mit Stirnlampe im Dunkeln.

Beim FSV wird gerne damit geworben, dass die erste Mannschaft fast nur aus Spielern besteht, die bereits im Juniorenbereich des Vereins aktiv waren. Die einzige Ausnahme bist du. Wie siehst du persönlich deine Rolle als „Exot“?
Ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn ich namentlich als Ausnahme erwähnt werde, zumal ich ja nur wenige Kilometer entfernt wohne.
Aber genau das ist das Besondere an dieser Mannschaft und darin liegt unser Erfolgsrezept. Der Zusammenhalt, die Hingabe und der gemeinsame Wille! Gerade deshalb fühle ich mich so unglaublich wohl und konnte mich auch so hervorragend integrieren.
Es erfüllt mich mit Stolz in dieser Mannschaft und für diesen Verein zu spielen. Ich bin überzeugt, dass uns in den kommenden Jahren tolle Zeiten bevorstehen werden!


Weitere Teile der Serie:

Halbmarathon für den Weiß'schen Hochzeitsanzug
Martin Berger zwischen Elb-Promenade und Drechselbank


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