Ein Blick ins FSV-Lazarett (Teil II)
Leif Broßmann, 17.10.2024
Auch Amel Nukovic, hier im Pokalkrimi gegen Arnstadt am Ball, zählt zu den Verletzten in den schwarz-gelben Reihen. Foto: Jü. Müller
„Puh, bei der Anzahl kannst du doch fünf Berichte draus machen“, war Maximilian Jüngers erste Reaktion, als er davon erfuhr, dass auf der Homepage ein Blick ins FSV-Lazarett geworfen werden soll. Dabei bezieht er sich offenkundig auf die Menge an Teamkameraden, die momentan wegen diverser Verletzungen pausieren müssen.
Von u. a. Jüngers aktuellem Status wurde in Teil I berichtet (außerdem Liebold, Weiß & Woellner). Anfangs hielt wohl auch er seine Schätzung für übertrieben, aber – was soll man sagen – hier ist die zweite 'Folge' für euch.
‚Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel‘, so die Diagnose für Abwehrrecke Marco Saß. Im jüngsten Pflichtspiel in Bad Frankenhausen hat es „ganz schön gezerrt“, als er einen langen Ball schlug. Die Folge: Auswechslung und drei bis vier Wochen Zwangspause. „Durch so eine Verletzung - bei der man nichts machen kann, außer zu warten - ausgebremst zu werden, nervt natürlich extrem“, schildert Saß seine Meinung. Doch mittlerweile treibt der 27-Jährige sogar schon wieder Sport: „Die ersten Tage musste ich natürlich noch Ruhe halten, da ich nur rumhumpeln konnte. Seit dieser Woche versuche ich mich zumindest im Fitnessstudio weiterhin so gut es geht fit zu halten. An den Spieltagen werde ich meine Mannschaft dann natürlich vom Spielfeldrand aus unterstützen.“
Beim Auswärtsspiel am 5. Oktober verletzte sich auch Torwarttalent Luis Groh – und das denkbar unglücklich in seiner letzten Aktion. Nachdem er durch einige starke Paraden zumindest noch den Punkt gesichert hatte (Endstand: 3:3; zum Spielbericht), landete er nach einem hohen Ball ungünstig und knickte um. Nach einer Trainingspause in der kompletten Folgewoche wollte er am dieswöchigen Montag wieder auf dem Trainingsplatz stehen. „Ich hoffe, dass alles schmerzfrei funktioniert und ich die Mannschaft am Wochenende wieder unterstützen kann“, lauteten die Pläne des 18-Jährigen. Doch aus dem Training wurde auch am gestrigen Mittwoch noch nichts. Damit stehen nun alle drei Keeper aus dem Kader der ersten Mannschaft des FSV Schleiz nicht zur Verfügung. „Obwohl es bisher nur eine kürzere Pause war, habe ich gemerkt, wie sehr mir der Fußball fehlt“, verrät Groh. Doch er gibt mit einem Zwinkern zu, dass es auch hier eine Kehrseite der Medaille gibt: „Die Woche ohne Training hat mir aber vermutlich auch gut getan, um die ganzen Blessuren vom Kunstrasen-Training heilen zu lassen.“
Für einen Torwart absolut unpassend wäre gewiss Amel Nukovics Hand-Weh-Weh. Auch für ihn bedeutet dieses nun nichtsdestotrotz eine längere Pause. Doch wie bricht sich ein Mittelfeldspieler das Grundglied seines Ringfingers? „Wie es genau passiert ist, weiß ich selbst nicht so wirklich“, gibt der Kämpfer zu. „Bei meinem Versuch den Gegenspieler mit einem taktischen Foul zu stoppen bin ich wahrscheinlich im Trikot hängen geblieben. Jedenfalls hatte ich nach der Aktion Schmerzen im Finger“, so seine Erinnerungen an die Szene in der Partie gegen die Spielvereinigung Geratal vom 28. September (zum Spielbericht). „Wann ich ungefähr wieder mit dabei sein werde, kann ich erst nach meiner Untersuchung sagen“, meint der Älteste der vier schwarz-gelben Nukovic-Brüder. Sein Ziel im Derby gegen Neustadt wieder mit von der Partie zu sein, kann er aber leider vergessen – so viel steht mittlerweile fest. Die Gemütslage der Nummer 5 ist deshalb klar: „Gut fühle ich mich nicht dabei, denn es ist generell nicht schön, nicht auf dem Platz zu stehen. Man gewöhnt sich nur sehr schwer an die Situation.“ Amel Nukovic ist dennoch bei jeder Trainingseinheit vor Ort und versucht „trotzdem weiterhin zumindest mit meiner Anwesenheit aktiv bei der Mannschaft zu sein und diese zu unterstützen – hoffentlich bald wieder auf dem Platz und nicht nur daneben!“
Die Sehnsucht nach Kicken teilt auch Lucas Lailach: „Das Leben ohne meinen geliebten Fußball ist wirklich eine Katastrophe; fehlt mir extremst“, so die Rakete. Im Nachspiel der zweiten Mannschaft zu Hause gegen den SV St. Gangloff am 28. September (also im Anschluss an Nukovics Verletzung) brach er sich zwei Zehen am rechten Fuß – unfreiwillig, versteht sich. „Es ist kurz vor der Halbzeitpause passiert. Der gegnerische Torwart kommt aus dem Tor gesprintet, ich versuche den Ball an ihn vorbeizulegen, er grätscht rein und erwischt meinen Fuß“, beschreibt er die Situation. Da fühlt man regelrecht mit: „War mega schmerzhaft und direkt lila.“ Aua. Bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist, dauert es nach Lailachs Arzt sechs bis acht Wochen. „Danach werde ich mit dem Training wieder loslegen, freut sich der 25-Jährige. Und bis dahin? „Gehe ich ab und zu als Zuschauer zum Training und schaue am Wochenende bei den Spielen zu. Ansonsten unternehme ich auch in der Freizeit viel mit Teamkollegen, sodass der Kontakt erhalten bleibt.“ Klingt nach einem Plan!
Lieber Marco, lieber Luis, lieber Amel und lieber Lumpi,
wir wünschen euch die allerbeste und schnellstmögliche Genesung!
Quelle:Leif Broßmann (Text) | Jürgen Müller (Foto)