Eben nur fast: FSV Schleiz verliert in letzter Sekunde zwei Punkte gegen Geratal

Stefan Strauß, 30.09.2024

Eben nur fast: FSV Schleiz verliert in letzter Sekunde zwei Punkte gegen Geratal

Pünktlich zum Spielende signalisierte ein herrlicher Regenbogen trotz zweier verlorener Punkte einen Hoffnungschimmer über dem derzeit etwas grauen FSV-Horizont. Foto: St. Strauß

 

1.Mannschaft : Spielbericht

Thüringenliga
7. Spieltag - 28.09.2024 14:00 Uhr
FSV Schleiz   SpVgg Geratal
FSV Schleiz 1 : 1 SpVgg Geratal
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Tomáš Majer

Assists

Albert Pohl

Gelbe Karten

Lukas BeyerAmel NukovicFrank Gerisch

Zuschauer

150

Torfolge

1:0 (24') Tomáš Majer(Albert Pohl)
1:1 (90+5') SpVgg Geratal

 

Eben nur fast: FSV Schleiz verliert in letzter Sekunde zwei Punkte gegen Geratal

90 Minuten waren rum, 90° fast geschafft: Der FSV Schleiz wollte im Thüringenligaspiel gegen die Spielvereinigung Geratal den berühmten Bock umstoßen und bis zur letzten Aktion der Partie schien es, als würde ihm das auch gelingen.

Denn dank Tomàš Majers Tap-In zur 1:0-Führung Mitte der ersten Halbzeit lagen die Rennstädter bis ins Finale der Schlussphase mit 1:0 in Front.

Das hatten sie sich zu diesem Zeitpunkt (24.) auch redlich verdient, starteten sie schließlich wie die Feuerwehr ins Spiel: Nachdem Albert Pohl geschickt wurde und das Laufduell gewann, scheiterte er mit seinem Abschluss aus kürzester Distanz an Geratals Schlussmann Eric Kunth (8.). Nur wenig später war es der Stürmer, der Majer per Steckpass bediente. Der Tscheche nahm Maß, setzte seinen Anschluss zunächst aber knapp am rechten Tor vorbei (12.). Zwei frühe Hunderprozenter zeigten also, wo die Schleizer an diesem Tag hinwollten; und schließlich sollte Majer nach Pohls Querpass vor der Grundlinie ja auch erfolgreich sein (24.).

Auch zum Wiederanpfiff zeigten die Hausherren, dass sie die verdiente Pausenführung um wenigstens ein weiteres Tor ausbauen wollen. Mit ordentlich Zunder kamen sie aus der Kabine. Nach einem Kögler-Freistoß näherten sie sich dem gegnerischen Kasten auch gleich gefährlich an, sowohl Pohl per Kopf als auch Nukovic am langen Pfosten verpassten jedoch (46.).

Wenige Minuten später kamen die Rennstädter zu ihrer letzten richtig großen Chance in dieser Partie, als Pohl den Ball nach Majer-Heber gekonnt mitnahm, sein Linksschuss aber nur das Außennetz traf (54.).

Auch aus den sich eröffnenden Räumen und Kontermöglichkeiten im Zuge höheren Gerataler Risikos konnte der FSV Schleiz keinen Profit schlagen – ja, noch nicht einmal genügend Abschlussaktionen kreieren. Daran änderte auch die Einwechslung Frank Gerischs nichts. Zu oft verlor die Mannschaft zu einfach den Ball, fehlte ihr die Ruhe. Und das bei einem Heimspiel mit einer Führung im Rücken...

Auf der anderen Seite steigerten sich die Gäste kontinuierlich über die ganze Partie: Vom anfänglichen Schleizer Offensivfeuerwerk geschockt, näherten sie sich im Laufe der erste Halbzeit mehr und mehr mit schnellen Tempogegenstößen dem von Jungspund Groh sicher und lautstark gehüteten Kasten an. Anfangs bekam das die schwarz-gelbe Hintermannschaft noch problemlos wegverteidigt, ein haarscharf am Gehäuse vorbeizischender Sennewald-Fernschuss setzte kurz vor der Pause aber ein erstes Achtungszeichen (39.).

Nach dieser war auch die Spielvereinigung merklich daran interessiert hier nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Wieder überstand sie die Schleizer Startoffensive und bekam dann selbst beste Gelegenheiten geschenkt, weil die Gastgeber scheinbar das Verteidigen vergaßen. Zunächst konnte aber noch Hoyer per Grätsche in einer Schleizer Unterzahlsituation retten (57.), dann verzog Kersten seinen Abschluss (76.).

Die eingewechselten Rückkehrer Horn und Bamba sollten wieder bessere Struktur und Zweikampfstärke bringen und damit den Sieg sichern, doch drei Punkte wurden es letztlich nicht. Denn nachdem sich Geratals aufgerückter Innenverteidiger Jonas Kirchner schon vier Minuten zuvor ein Ball präpariert hatte, Groh den strammen Fernschuss da aber noch festhielt, sorgte Geratals 24 nun für den Last-Minute-Ausgleich: Linke tankte sich von der linken Seite in den Strafraum und passte zum Torschützen, der den Ball nur kurz mitnahm und dann die Lücke zwischen all den aufgereihten Schleizer Abwehrbeinen sah. Sein Linksschuss war einer der laschen, aber auch platzierten Sorte und trudelte – von der Mitteltribüne (leider) sehr gut sichtbar – passgenau neben den rechten Innenpfosten ins Tor ([90+5].).

Der Spielstand an der manuellen Anzeigtafel war noch nicht einmal aktualisiert worden, da pfiff der gewohnt souveräne Schiedsrichter Läsker, dem die mitunter recht intensive Partie zu keinem Zeitpunkt aus den Händen zu gleiten drohte, ab. Mit der letzten Szene glich die Spielvereinigung Geratal in Schleiz aus. Schockstarre am Fasanengarten.

Die Ratlosigkeit sah man aus der Ferne auch den sportlichen Verantwortlichen des Fußballsportvereins an. FSV-Kapitän Nicky Eichelkraut sprach von einer "gefühlten Niederlage", als er kurz nach dem Spiel gefragt wurde, was man zu so einer Partie und so einem Ende sagt.

Vollständiges Fazit von Schleiz' Mannschaftskapitän Nicky Eichelkraut:
"Es sind gerade viele krasse Emotionen auf einmal. Gerade diese Punkte waren für uns extrem wichtig. Dann in letzter Sekunde noch den Ausgleich zu bekommen, fühlt sich an wie eine Niederlage! Wir haben gekämpft, heute wieder ein anderes Gesicht als an der Fahner Höhe gezeigt. Darauf müssen wir aufbauen und darauf hoffen, dass wir in unserer ganzen Situation und den nächsten Spielen wieder mehr Glück haben werden! Zwar hatten wir heute die eine oder andere Chance mehr als der Gegner, deren Ausbeute heute sicher ausbaufähig war. Das Ziel für dieses Spiel war aber eigentlich hinten die Null zu halten – das haben wir leider nicht geschafft."

... 90 Minuten lang schon, leider aber nicht bis zum Abpfiff. Den eingangs erwähnten Bock konnten die Schleizer damit eben nur fast umstoßen. Zur Aufmunterung wie gerufen kam da aber ein herrlicher Regenbogen, der nach den vorherigen Niederschlägen funkelnd die grauen Wolken am Fasanengarten überdeckte. Alles wird gut!

 

Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)

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Quelle:Leif Broßmann (Bericht) | Stefan Strauß (Foto)


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