Ohne Punkte in der Landeshauptstadt: Schleiz unterliegt FC Erfurt Nord spät

Nachdem Schiedsrichter Patrick Runknagel die Partie in Erfurt abpfiff, sah man auf dem Spielfeld und daneben die volle Bandbreite der Fußballemotionen: Tosenden Jubelstürmen auf Seiten der Erfurter, die erst in der 85. Minute das Goldene Tor erzielten, standen hängende Köpfe samt purer Enttäuschung im Schleizer Lager gegenüber – war es doch ein enorm wichtiges Spiel und Kellerduell an der Erfurter Grubenstraße, das für beide Teams wegweisend für den Verbleib der Thüringenliga sein könnte.

Aber was müssen sich die Rennstädter an diesem Tag vorwerfen lassen? Ist es mangelnder Wille in der Zweikampfführung? Sicher nicht. Ist es die Bereitschaft, auch die Fehler des Mannschaftskameraden mit auszubügeln? Nein. Vielleicht der Fleiß, auch konditionell über die 100% zu gehen, bis man auf dem Zahnfleisch kriecht? Auch nicht. Es ist wohl die Schwäche, die auch bereits die meisten der vorhergehenden Spiele durchzog, und zwar die mangelnde Torgefahr. Es war für Schleiz eines der Spiele, die auch noch eine halbe Stunde hätten länger gehen können und man hätte dennoch kein Tor geschossen. Beherrschten die Rennstädter abgesehen von den ersten 10 vogelwilden Minuten weitgehend das Geschehen im Mittelfeld mit einem zu verbuchenden Torabschluss aus spitzem Winkel durch Christian Pätz, so fehlte doch vor allem in Hälfte zwei jedes Mal die Exaktheit im letzten Pass oder die Entschlossenheit, auch im Erfurter Strafraum einmal gefährlich vorstellig zu werden. Die Gastgeber machten es da schon besser.

Zwar hatten die Mittelthüringer in Hälfte eins nur Torchancen aus der zweiten Reihe, da die vielbeinige Abwehr um Kapitän Mirko Horn nichts anderes zuließ, aber dennoch lag mit jeder verstreichenden Minute gegen Ende der zweiten Halbzeit mehr und mehr ein Tor für die Heimmannschaft in der Luft. Die Einschläge rückten näher. Zweimal konnte Torhüter Leon Seefeld für seine Mannen noch durch starke Paraden oder Eins-gegen-eins-Situationen die Null halten, einmal Liebold den Ball noch vor Menz von der Linie kratzen. So war es nicht unverdient, als schließlich der schnelle Erfurter Joker Kliem stach und in der 85. Minute nach einem langen Ball über die schwarz-gelbe Abwehr allein vor dem Schleizer Schlussmann auftauchte und überlegt das Tor des Tages für seine Farben erzielte.

Eine schmerzliche Niederlage für die Rennstädter, ohne Frage. Damit man aber auch aus solchen Spielen in Zukunft wieder wenigstens einen Zähler mitnimmt, gilt es weiterhin so fleißig zu bleiben und die gute Arbeitsmoral beizubehalten, um sich das dafür nötige Spielglück zu verdienen. Am Wochenende gastiert dann die Spielvereinigung Geratal am Fasanengarten und fordert die Schleizer ab 15 Uhr im direkten Duell der punktgleichen Tabellennachbarn. Das Vorspiel hierzu bestreitet um 12:30 Uhr unsere zweite Mannschaft, sodass wir auf zahlreiche Zuschauer an diesem Samstagnachmittag hoffen, um gemeinsam für den jeweiligen Klassenerhalt zu streiten.
Wir freuen uns auf euch!