Teil der Schleizer Fußball-Geschichte sein: Sebastian Tens kehrt zum FSV zurück

Alexander Hebenstreit, 06.01.2021

Teil der Schleizer Fußball-Geschichte sein: Sebastian Tens kehrt zum FSV zurück

Vier Jahre lang drückte Sebastian Tens dem Spiel des VfR Bad Lobenstein seinen Stempel auf. Nach eineinhalbjährigem Intermezzo bei der SpVgg Selbitz, das er corona- und verletzungsbedingt nur als Teilzeitfußballer erlebte, läuft er wieder für den FSV Schleiz auf.


Mit Sebastian Tens findet ein weiterer hochveranlagter Fußballer seinen Weg zurück zum FSV Schleiz. Seit einiger Zeit lebt er in der Rennstadt, doch das Fußballspielen erlernte der in Oettersdorf aufgewachsene Defensivallrounder beim dortigen LSV 49. Ab der D-Jugend setzte er seine Ausbildung bei unserem FSV sowie später beim VFC Plauen fort. Auch im Männerbereich war er bereits für die Rennstädter aktiv. Von 2010 bis zum Abstieg 2013 lief er für die Schwarz-Gelben in der Landesklasse auf.

Was folgte, waren eine fußballerische Schaffenspause sowie eine einjährige Trainertätigkeit beim SV Gräfenwarth. Dann aber juckte es doch wieder in den Füßen, so dass er sich 2015 dem VfR Bad Lobenstein anschloss. Nach einer weiteren Station bei der SpVgg Selbitz schließt sich Sebastian Tens nun erneut dem FSV Schleiz an.

Darüber, was ihn zum Wechsel bewog, sowie über seinen Blick auf das Schleizer Spiel und seine sportlichen Ziele spricht der 30-Jährige im Interview.

Siebeneinhalb Jahre ist es her, dass du dich vom FSV verabschiedet hast und seither stand eine Rückkehr – soweit öffentlich wahrnehmbar – nie wirklich zur Debatte. Wie kommt es, dass sich die FSV-Fans jetzt über deine Verpflichtung freuen dürfen?

Öffentlich stand es nie zur Debatte, richtig. Kontakt zu Roger Fritzsch besteht seit zirka eineinhalb Jahren und zwischendurch haben wir uns auch immer mal wieder getroffen, um ein bisschen über Fußball zu fachsimpeln. Des Weiteren gab es seit langer Zeit wöchentlich Kontakt zu einem Spieler der aktuellen ersten Mannschaft – dem Dicken vorne drin (lacht).
Eine berufliche Veränderung, meine mittelschwere Knieverletzung und natürlich auch Corona haben zur neuen Beurteilung meiner Situation geführt. Hinzu kam natürlich die seit längerem sehr positive Entwicklung des FSV in allen Ebenen. All diese Faktoren haben mich dazu bewogen an den Fasanengarten zu wechseln, um zukünftig wieder in Schwarz und Gelb zu spielen.

Du hast bereits Corona und die Verletzung erwähnt. Kannst du trotz der eher überschaubaren Zahl an Einsätzen bei der SpVgg Selbitz auf Anhieb eine Verstärkung für die Mannschaft sein?

Das ist eine Frage, die ausschließlich der Trainer beantworten kann. Im Fußball ist nichts selbstverständlich und ich treffe hier auf eine gefestigte und in sich gewachsene Mannschaft. Dieses Konstrukt sollte man keinesfalls unterschätzen. Allein deswegen gilt es sich hinten anzustellen, Leistung auf den Platz zu bringen und dann wird man sehen, ob ich auf Anhieb eine Verstärkung sein kann.

Auf welcher Position schätzt du dich als am wertvollsten ein?

Grundsätzlich sehe ich mich im zentralen Mittelfeld, mit Tendenz auf die Sechser-Position. Abhängig vom Spielsystem und der taktischen Ausrichtung könnte auch Innenverteidiger eine Alternative sein.

Vor der Zeit in Selbitz warst du vier Jahre beim VfR Bad Lobenstein und hast dem FSV mit den Koseltalern in sechs Derbys fünf Niederlagen beigebracht. Wie hast du die Schwarz-Gelben als Gegner auf dem Feld wahrgenommen?

Die Derbys waren immer sehr enge und unangenehme Spiele. Der FSV mit seiner hoch pressenden ersten Linie spielte mit einer enorm hohen Intensität und einem hohen Stressfaktor. Aus dieser Grundstellung heraus haben sie die Zweikämpfe hart, aber fair geführt und mit ihren vielen langen Bällen in den Raum hinter die Kette immer für Gefahr gesorgt.
Final würde ich behaupten, dass nicht viele Mannschaften gerne an den Fasanengarten fahren und das darf in Zukunft auch gerne so bleiben.

Ist die von dir beschriebene Grundausrichtung denn ein System, in dem du dich wohl fühlst? Oder hat sich das Spiel des FSV seither ohnehin gewandelt?

Ich habe wenige Spiele gesehen, aber gemäß Berichten, Informationen von anderen und den Spielen, die ich gesehen habe, hat sich das System unter Roger Fritzsch weiter gefestigt. Es ist die Visitenkarte des FSV geworden. Diese „DNA“ gilt es aufzusaugen und mitzugehen. Das hohe Anlaufen und der frühe Ballgewinn mit direktem Umschalten sind Dinge, bei denen ich mich wohl fühle.
Mit André Hoyer, Amel Nukovic und Thomas Liebold hat die Mannschaft drei unwahrscheinlich starke Zweikampfspieler in den eigenen Reihen, die dort ihren festen Platz über Jahre erspielt haben. Da gilt es meinerseits im Training anzupacken und daran zu arbeiten.

Neben dir gibt es mit Nicky Eichelkraut und Robby Kögler noch zwei weitere Zugänge. Macht es die Eingewöhnung leichter, wenn man nicht der einzige Neue ist?

Erst einmal freue ich mich, dass mit Nicky und Robby zwei Ur-Schleizer auch den Weg zu ihrem Ausbildungsverein gefunden haben. Beide bringen eine brutale Qualität mit und werden die Mannschaft als Menschen und Spieler verbessern.
In meiner Karriere habe ich gelernt, dass man selbst den größten Anteil an einer schnellen Eingewöhnung hat. Da viele bekannte Gesichter dabei sind, hoffe ich, dass es relativ schnell geht. Nicht „allein“ zu sein, ist natürlich von Vorteil.

Welche sportlichen Ziele verbindest du mit dem Wechsel?

Klares Ziel ist der Klassenerhalt in diesem Jahr. Wichtig ist, die gezeigten Leistungen zu stabilisieren und unsere Spielidee nachhaltig weiter zu verbessern. Wir wollen attraktiven Fußball anbieten.
Persönlich möchte ich fit werden, danach Fuß fassen und mit guten Leistungen schnellstmöglich Teil dieser Schleizer Geschichte werden.


Lieber Tenser, wir freuen uns, dass du den Weg zurück zum FSV Schleiz gefunden hast und sind uns sicher, dass es dir gelingen wird, der Schleizer Fußball-Geschichte deine eigenen Akzente zu verleihen. Viel Erfolg!


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