Endlich wieder Fußball! Erstes Punktspiel seit 287 Tagen für den FSV Schleiz

Alexander Hebenstreit, 03.09.2020

Endlich wieder Fußball! Erstes Punktspiel seit 287 Tagen für den FSV Schleiz

Das Ende eines denkwürdigen Spiels: Geras Tim Richter zieht gegen Frank Gerisch rechtzeitig vor dem Strafraum die Notbremse und sichert seinem Team so auf Kosten einer Roten Karte den Sieg am Fasanengarten, nachdem der FSV bereits mit 3:1 geführt hatte. Wie das letzte Duell waren auch die vorangegangen Paarungen beider Kontrahenten stets umkämpft und torreich.


SG TSV Gera-Westvororte FSV Schleiz

(Sonnabend 15 Uhr, Saarbach-Arena Scheubengrobsdorf)


Endlich!

Ein Wort genügt, um die Gefühlslage zu beschrieben, die dieser Tage etlicher Fußballer, Funktionäre und Fans in Thüringen eint. Die ersten Punktspiele seit der Corona-Pause stehen an und während manche Teams immerhin in den Genuss kamen, im Frühjahr ein, zwei Spiele zu bestreiten, ist es für die Kicker des FSV Schleiz das erste Pflichtspiel seit dem 23. November und damit seit 287 Tagen.

Und diese Aufgabe ist gleich eine ganz besondere. Nicht, weil es ein Derby ist, in dem es um mehr als nur drei Punkte geht,  oder der Gegner einen besonders klangvollen Namen hat, nein: Es ist Das erste Spiel in der Geschichte des FSV Schleiz (und seiner Vorgängervereine), in der sich die Fußballer aus der Rennstadt in der Thüringenliga präsentieren – wohl wissend, dass man nach einer lediglich halb ausgespielten Saison und nur als Zweiter der Landesklasse Staffel 1 aufstieg.

„Wir gehen mit sehr gemischten Gefühlen in die Saison. Es fehlt uns schon irgendwie der sportlich erbrachte Nachweis, um in dieser Liga spielen zu dürfen“, meint daher auch FSV-Coach Roger Fritzsch. Nun liegt es an ihm und seiner Mannschaft, mit guten Leistungen und Ergebnissen nachzuweisen, dass man zurecht in der höchsten Liga des Freistaats spielt.

Erster Gegner im neuen sportlichen Umfeld ist mit dem TSV Gera-Westvororte, der mit dem JFC Gera kooperiert, ein alter Bekannter, mit dem man sich in der jüngeren Vergangenheit stets hochunterhaltsame Duelle lieferte. Dreimal gab es torreiche Unentschieden und im letzten Aufeinandertreffen am Fasanengarten einen 4:3-Sieg des späteren Meisters, nachdem die Rennstädter bereits mit 3:1 geführt hatten.

Der dreifache Torschütze von damals, Rico Heuschkel, wanderte wenig später trotz des Aufstiegs wie auch Erfolgstrainer Marcus Dörfer und Abwehrchef Maximilian Dörlitz zum großen Nachbarn, der BSG Wismut Gera, ab. Sicherlich auch durch diesen Aderlass tat sich das in Scheubengrobsdorf beheimatete Team zunächst schwer in der Verbandsliga, sammelte aber nach einem schwierigen Start noch fleißig Punkte, so dass es in der Abschlusstabelle auf Rang elf geführt wird.

Was für eine Mannschaft die Rennstädter nun erwartet, kann Roger Fritzsch trotz eines Abstechers zur Generalprobe des TSV in Stadtroda (0:1-Niederlage) aufgrund vieler Ausfälle nur bedingt einschätzen. „Ich denke, dass Westvororte seit Jahren sehr gute Arbeit macht und sich kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ihren derzeitigen Leistungsstand kann ich leider nicht beurteilen. Dennoch erwarte ich eine spiel- und laufstarke Geraer Mannschaft. Inwieweit wir mit unseren Mitteln dagegen halten können, wird sich zeigen“, so der FSV-Coach der seine Personalplanung ohne den verletzten Christian Göller und wohl auch ohne Martin Berger betreiben muss.

Hinweise für die Zuschauer

Stimmen: FSV-Kicker blicken auf das erste Thüringenliga-Spiel der Vereinsgeschichte


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