Es wird nicht besser: Nur wenig macht Hoffnung auf Zählbares gegen die SG Struth

Alexander Hebenstreit, 15.09.2022

Es wird nicht besser: Nur wenig macht Hoffnung auf Zählbares gegen die SG Struth

Wann kommt der FSV Schleiz endlich wieder richtig auf die Beine? Im Moment ist es leider noch immer nicht absehbar, wann sich die Personalsituation nachhaltig entspannt – und das, obwohl die Rennstädter in diesem Jahrtausend wohl noch nie mit einem so breiten Kader in die Saison gingen. Die Voraussetzungen für die Partie beim heimstarken Aufsteiger aus Westthüringen könnten zweifellos besser sein.

 

Thüringenliga, 5. Spieltag
SG Struth/Diedorf/Faulungen – FSV Schleiz
(Samstag, 17. September, 15 Uhr, Sportplatz Struth – Annabergstraße, Rodeberg)

Nachdem der Saisonauftakt mit Auswärtsspielen mit überschaubarem Reiseaufwand nach Eisenberg und Jena, wie ihn auch unsere zweite Mannschaft in der Kreisoberliga auf sich nehmen muss, steht nun die erste richtig weite Fahrt in der Thüringenliga auf dem Programm. Und dabei kommt gleichmal der besondere Reiz einer Reise ins Ungewisse hinzu, denn ein Spiel gegen die DJK SG Struth aus einem Ortsteil von Rodeberg bzw. ihre Partnervereine aus Diedorf oder Faulungen gab es in der Vereinsgeschichte noch nie.

Dass im ostthüringischen Vogtland wohl nicht jeder etwas mit diesen Orten anfangen kann, ist zu verzeihen, bringen es die drei Orte doch gemeinsam gerade einmal auf knapp 4000 Einwohner. Aber wir helfen bei der kartografischen Einordnung gerne nach: Das Herz der Spielgemeinschaft schlägt im Westen des Unstrut-Hainich-Kreises, unweit der Grenze zu Hessen.

Doch von diesen vermeintlich bescheidenen Voraussetzungen einer Westthüringer Dorfmannschaft sollte man sich besser mal so ganz und gar nicht blenden lassen. Vielmehr soll der Aufstieg in die Thüringenliga nur der Zwischenschritt eines größeren Planes sein. Mit dem sogenannten „Projekt 2025" wurde vor rund eineinhalb Jahren das Ziel ausgerufen, innerhalb weniger Jahre bis in die Oberliga vorzustoßen.

Dabei helfen soll nicht zuletzt der wohl bekannteste Spieler im Kader, Ex-Profi Nils Pichinot, in dessen Vita über 300 Dritt- und Regionalligaspiele stehen und der sogar schon in der 2. Bundesliga ins Schwarze traf. Zugleich wird durch eine enge Zusammenarbeit mit dem privaten Fußballinternat Soccer City im benachbarten und ebenfalls kaum mehr als 1000 Einwohner zählenden Lengenfeld für bestens ausgebildeten Nachwuchs gesorgt; Voraussetzungen, mit denen der FSV Schleiz nicht konkurrieren kann.

Aber in der noch jungen Spielzeit hat man in der Rennstadt ohnehin andere Sorgen, als sich mit den oftmals besseren Bedingungen der übrigen Thüringenligisten zu beschäftigen. Obwohl man in diesem Jahrtausend wohl noch nie mit einem so breiten Kader in eine neue Saison ging, pfeifen die Schwarz-Gelben personell nach wie vor aus dem letzten Loch.

Diesmal könnte das sogar soweit führen, dass die Zweite keine Mannschaft für ihr zeitgleich angesetztes Auswärtsspiel beim SV Gleistal stellen kann. „Unsere Situation wird leider immer schwieriger. Am Samstag müssen wir auf 14 Spieler verzichten. Unter diesen Umständen muss es unser Ziel sein, nicht unter die Räder zu kommen“, lautet die wenig optimistische Aussicht von FSV-Coach Roger Fritzsch. „Es tut mir extrem leid für unsere zweite Mannschaft, die aufgrund unserer Personalprobleme in so eine Situation kommt“, so der Schleizer Trainer weiter.

Immerhin: Auch die SG Struth/Diedorf/Faulungen musste zuletzt feststellen, dass nicht alles von allein läuft. Nach 69 von 78 möglichen Punkten in der Aufstiegssaison, erreichte die Euphorie zur Premiere in der Thüringenliga mit einem 5:2-Derbysieg vor 800 Zuschauern gegen den SC Heiligenstadt ungeahnte Sphären. Doch insbesondere an den letzten beiden Wochen blies den Westthüringern kräftiger Gegenwind ins Gesicht. Erst unterlag man Landesklässler Traktor Teichel nach einem 0:4-Pausenrückstand mit 2:4 im Pokal und am vergangenen Wochenende setzte es eine heftige 1:7-Klatsche bei Meister Weida.

Das jedoch passierte alles auf fremden Plätzen. Zuhause sieht es anders aus. Für die letzte Heimniederlage der Spielgemeinschaft in einem Ligaspiel muss man (falls ich beim Überfliegen der Spielpläne nichts übersehen habe) bis in die Saison 2018/19 (!) zurückblätternden, als Union Mühlhausen durch einen 1:0-Erfolg die drei Punkte entführte. In der Thüringenliga wurde nach dem Auftaktsieg auch das zweite Heimspiel gewonnen (3:1 gegen Martinroda). Auch das dürfte die Schwere der anstehenden Aufgabe untermauern.

Immerhin einen kleinen Mutmacher haben wir dann aber doch noch zum Abschluss: Die letzte Niederlage in einem Pflichtspiel auf heimischen Geläuf fügte unserem kommenden Gegner ein Team aus dem Saale-Orla-Kreis zu: Vor fast genau einem Jahr bezwang der SV Blau-Weiß Neustadt die Elf aus Struth in der zweiten Runde des Thüringenpokals mit 4:3. Daran ließe es sich doch anknüpfen.


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