Pohl erlöst Schwarz-Gelb: FSV siegt zum Thüringenliga-Restart

Die meisten werden sich schon mit einem 0:0 abgefunden, kaum jemand noch ernsthaft an drei Punkte geglaubt haben, als in der neunzigsten Minute der Ball auf die linke Seite des Sechszehners zu Albert Pohl weiterleitet wird, welcher im Eins-gegen-Eins kurz verzögert, sodann das Spielgerät an seinem Gegenspieler vorbeispielt, antritt und per Flachschuss mit dem vermeintlich schwachen Fuß ins lange Eck abschließt.

Es war das späte Siegtor und der einzige Treffer in einer Begegnung, die recht ausgeglichen begann und deren erste Möglichkeiten zum Torerfolg die Gäste des FC Erfurt Nord bekamen: Parierte Hebenstreit die erste noch überragend per Fuß, wäre er wenig später bei einem Kopfball an den Querbalken aus knapper Abseitsposition heraus machtlos gewesen (13., 20.). Nun schalteten auch die Rennstädter endlich in den Wettkampfmodus, was aufgrund eines Gerisch-Luftlochs und eines zu unpräzisen Pohl-Hebers jedoch nicht die Führung bedeutete (24., 37.). Diese muss spätestens kurz vor dem Halbzeitpfiff fallen, als Schleiz' Nr. 10 antritt, um den eigens herausgeholten Foulelfmeter zu verwandeln. Der an diesen Tag sehr ordentlich aufgelegte Nord-Keeper Dennis Weisheit ahnt jedoch die Ecke (40.). Die zweiten fünfundvierzig Minuten begannen recht zerfahren, das Spiel wurde körperlicher, heizte sich etwas auf. Es folgten einige gelbe Kartons und Freistöße aus der zweiten Reihe, Schiedsrichter Läsker blieb souverän. Die Schleizer dominierten nun größtenteils das Geschehen ohne dabei ernsthaft gefährliche Torschüsse abzugeben, Erfurt verlagerte sich aufs Kontern. Frischen Wind brachten die Offensivwechsel Kühnel, Gaschler und Porst durch FSV-Co-Trainer Dirk ‚Balder‘ Ludwig und die Schwarz-Gelben erhöhten ab der achtzigsten Minute noch einmal den Druck: Kühnels Distanzschuss hat der Keeper – kurz bevor Porst abstauben kann – im Nachfassen sicher, wenig später scheitert letztgenannter Schleiz-Routinier nach einem Abschluss an zahlreihen Beinen vorbei erneut am Gästeschlussmann (82., 85.).

„Am Ende verdient gewonnen, da wir mehr Spielanteile hatten. Guter Start nach der Coronapause“, lautet Ludwigs ebenso nüchterne wie durchaus treffende Einschätzung dieses ersten Punktspiels im Jahr 2022. Nach dem Siegtreffer blieben eine Menschentraube der Erleichterung, der längste verbleibende Prozent Akkuladung der Geschichte und ein in der Freude demolierter Kiefer (Danke, Amel!), vor allem aber drei Punkte im Saale-Orla-Kreis.

Ein großer Dank gebührt den trotz der kurzfristigen Verlegung nach Neustadt zahlreich angereisten schwarz-gelben Anhängern!

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