FSV Schleiz spielt Thüringenliga

Alexander Hebenstreit, 15.08.2020

FSV Schleiz spielt Thüringenliga

Thüringenliga, Landesliga, Verbandsliga: Drei geläufige Begriffe beschreiben die höchste Fußball-Spielklasse im Freistaat, der künftig auch ein Verein angehören wird, der noch nie in derart hohen sportlichen Sphären schwebte. Die Rede ist von unserem FSV Schleiz.

Zwei Faktoren machten diese unerwartete Entwicklung möglich.

Zum einen das lange Hin und Her in Sachen Spielbetrieb in Thüringen, das nach diversen Wendungen am Freitagabend in einem neuerlichen Beschluss des TFV-Vorstands mündete, der nun (hoffentlich) der letzte Akt der schier endlosen Geschichte ist. Er besagt unter anderem, dass es - wie in fast allen übrigen Landesverbänden auch - nach dem Abbruch der Saison Aufsteiger gemäß Quotientenregel (Punkte pro Spiel), aber keine Absteiger gibt. 

Zum anderen steht da die Entscheidung des SV Blau-Weiß 90 Neustadt im Raum, der als Spitzenreiter der Landesklasse Staffel 1 das Zugriffsrecht auf den Aufstieg hatte, aber verzichtete. Dadurch kam unser FSV ins Spiel, der zwar in der Tabelle auf Rang drei geführt wird, aber ein Spiel weniger als die BSG Chemie Kahla bestritt und gemäß Quotientenregel direkt hinter den Neustädtern rangiert (zur Tabelle). Letztlich entschied sich das Team aus der Rennstadt, die Chance zu ergreifen und künftig in der Landesliga zu kicken.

Es ist durchaus so, dass der Aufstieg mannschaftsintern ein Thema war;  ein Ziel, mit dem geliebäugelt wurde, aber kein Muss. Dass es nun auf diese Weise dazu kam, ist sicherlich nicht das, was sich ein Verein wünscht, der erstmals in seiner über 100-jährigen Geschichte eine solch hochklassige sportliche Bühne betritt. Wie mehrfach kommuniziert sprach sich unser Verein dafür aus die unterbrochene Saison sportlich zu beenden, was jedoch von der Mehrheit der Delegierten zum Verbandstag des Thüringer Fußballverbands abgelehnt wurde. Ein kleiner Makel - der "nur" als Zweiter aufgestiegen zu sein - bleibt damit haften, wobei unser Team auch nicht die Möglichkeit hatte, über eine komplette Saison nachzuweisen, dass sie (möglicherweise) die beste Mannschaft in der Landesklasse Staffel 1 war.

Immerhin auf eine Sache kann man sich in der Rennstadt aber berufen: Das direkte Duell mit den erstplatzieten Neustädtern wurde auf deren Platz hochverdient mit 4:2 gewonnen. Die Thüringenliga-Tauglichkeit ist damit freilich nicht nachgewiesen. Die werden erst die kommenden Monate zeigen.

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