Est. 1913

FSV-Kapitän Gerisch prophezeit 3:1-Derbysieg

Alexander Hebenstreit, 31.10.2015

FSV-Kapitän Gerisch prophezeit 3:1-Derbysieg

Ein Spiel, das nicht ist wie jedes andere, hat der FSV Schleiz am Sonntag vor der Brust, wenn es zum Kirmes-Derby nach Moßbach geht (Anstoß 14 Uhr). Das ohnehin hochbrisante Lokalderby dürfte angesichts dessen und der guten Wettervorhersage jede Menge Zuschauer anziehen. Hinzu kommt die besondere Tabellenkonstellation für dieser Partie: Die Rennstädter reisen als Spitzenreiter zum SVM, der den zweiten Platz belegt.

Im Vorfeld der Begegnung sprachen wir mit FSV-Kapitän Frank Gerisch über die Rückkehr zu seinem Heimatverein, den bisherigen Saisonverlauf und natürlich über das Gipfeltreffen in der Kreisoberliga Jena-Saale-Orla.

 

 

Frank, nach drei Jahren bei Blau-Weiß Neustadt bist du im Sommer zum FSV zurückgekehrt. Seit deinem Weggang hat sich einiges verändert, wie z.B. der Umbruch bei der ersten Mannschaft infolge des Abstiegs aus der Landesklasse. Nach vielen Jahren, in denen die Mannschaft stets mit „Söldnern“ verstärkt wurde, setzt man inzwischen nur noch auf Spieler aus Schleiz und Umgebung. Wie bewertest du diesen Schritt?

In Neustadt ging ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn dort habe ich tolle Leute und einen sehr gut aufgestellten Verein kennengelernt, der im Saale-Orla-Kreis keine Konkurrenz scheuen braucht. Das hat mir imponiert und mich auch geprägt. Dennoch ist der Heimatverein etwas ganz Besonderes. 

Die Jahre zuvor in Schleiz mit den angesprochenen „Söldnern“ verbinde ich aber auch ausdrücklich mit positiven Erinnerungen. Mit dem einen oder anderen Sportfreund stehe ich auch jetzt noch in Kontakt, was unterstreicht, dass wir damals auch neben dem Platz ein eingeschworener Haufen waren!

Nichtsdestotrotz bewerte ich diese Entwicklung als den richtigen Schritt in die Zukunft. Dieser Prozess zieht sich meiner Meinung nach ferner durch den ganzen Verein. Da wächst etwas zusammen und ich möchte meinen Beitrag leisten. 

 

Rein sportlich kann sich dein Beitrag schon jetzt sehen lassen, wenn man ein Blick auf die Scorerpunkte wirft. Zudem gehst du als neuer Kapitän auf dem Platz stets voran und treibst deine Mannen nach vorn. Ist es für dich persönlich das definitive Ziel, den FSV in dieser Saison zurück in die Landesklasse zu führen?

Nun ja, so einen Aufstieg nimmt man gerne mit. Letztlich spielen wir ja auch um zu gewinnen. Aber nach den Hiobsbotschaften um Kenny Eichelkraut, Janek Weiß und Chrisitian Göller, von denen die ersten Zwei die Schuhe an den Nagel gehangen haben,  stehen wir quantitativ und qualitativ eigentlich nicht besser da als in der Vorsaison. Zudem müsste die Mannschaft bei einem Aufstieg weiter verstärkt werden und da sehe ich durch unsere neue und vor allem besonnene Vereinspolitik Grenzen.

Wir sind ein Verein, der viele Mannschaften beherbergt und da wäre es falsch, wieder in alte Muster zu verfallen und alles in die erste Mannschaft zu investieren. Deswegen nehme ich den Aufstieg gerne mit. Wenn letztlich aber eine Saison gespielt wird, die nicht zum Aufstieg reicht, wir aber trotzdem mit der Art und Weise unserer Spielanlage zufrieden sein können, geht die Welt nicht unter.

 

Gegen einen der härtesten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft geht es am Sonntag in Moßbach. Für dich wird es seit fünf Jahren das erste Duell mit dem SVM sein. Ist es  auch für einen erfahrenen, mehrjährigen Verbandsligaspieler ein außergewöhnliches Aufeinandertreffen oder doch nur ein Spiel, in dem es um nicht mehr als drei Punkte geht?

Viele reden solche Spielen klein, sprechen davon, dass man nur gewinnen kann und nichts zu verlieren hat. Da werden Favoriten auserkoren, um sich vorher schon für den Fall einer Niederlage zu rechtfertigen. An dieser Stelle geht mir dann die Brisanz verloren und der Ehrgeiz sowieso. Ich lehne mich da gerne etwas weiter aus dem Fenster. Die Spannung steigt doch schon unter der Woche und es werden sicher viele Zuschauer kommen. Da will keiner verlieren. Deswegen ist das Spiel auch für mich etwas ganz Besonderes. Zu verlieren hat man nämlich immer etwas und in diesem Spiel sogar mehr als nur die Punkte.

Aber trotz aller Rivalität sollte es kein unfaires Spiel werden.

 

Zuletzt siegte deine Mannschaft klar mit 7:1 gegen den damals Dritten Gleistal. In der Vorwoche ging es beim Topduell bei Jenapharm deutlich enger zu. Welche Art von Spitzenspiel erwartest du am Sonntag?

Der Platz in Moßbach ist klein, da steht man sich auf den Füßen, hat weniger Platz zu kombinieren und auch Konter sind schwieriger auszuspielen. Ich denke daher, dass es ein Spiel des Willens wird, in dem kämpferische Attribute zum Sieg führen können. Letztlich bekommt man fürs Schönspielen nichts, was wir gegen Hermsdorf und Kahla zu spüren bekommen haben.

Und da beide Mannschaften bis in die Haarspitzen motiviert sein werden, glaube ich nicht, dass es ein technisch versiertes, sondern eher ein emotionales, von Kampf gezeichnetes Spiel wird. Viele sprechen da immer von einer Energieleistung, die abgerufen werden muss, um die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden. Genauso sehe ich das auch, denn Tore werden an diesem Tag bis in die Nachspielzeit möglich sein, weswegen zu keiner Zeit abgeschaltet werden darf.

 

Und weil der FSV das beherzigt, endet die Partie mit?

1:3.

 

 

Zur Vorschau aus Sicht des SV Moßbach geht es hier.

 

FSV-Kapitän Frank Gerisch erwartet in Moßbach ein kampftbetontes Spiel, bei dem er seiner Mannschaft einen 3:1-Auswärtssieg prophezeit.

 


Quelle:Alexander Hebenstreit


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