Vorstellung unserer Neuzugänge: Wir beginnen mit „Fußballromantik pur“
Alexander Hebenstreit, 12.07.2023
Na, wer erkennt ihn? Im September 2018 entstand diese Aufnahme, was – jedenfalls aus Sicht eines Mittdreißigers – eigentlich gar nicht so lange zurück liegt. Für die Entwicklung eines Teenagers macht eine Zeitspanne von fast fünf Jahren aber natürlich einen enormen Unterschied und so darf man durchaus festhalten, dass sich Kristian Lorenz nicht nur optisch verändert hat. So viel sei verraten: Auch fußballerisch hat sich in den letzten vier Spielzeiten, die er in der Nachwuchsschmiede des FC Carl Zeiss Jena verbrachte, jede Menge getan.
Mit dem 17-Jährigen wollen wir die Vorstellung unserer Neuzugänge beginnen und dass es ihn zurück zum FSV Schleiz verschlägt, bringt nicht nur Chefcoach Roger Fritzsch ins Schwärmen, der von „Fußballromantik pur“ spricht. „Er ging als großes Talent den Weg ans Sportinternat in Jena und wählte nun – trotz mehrerer Angebote von höherklassigen Vereinen – den Weg zurück zu seinen Wurzeln. Wenn ich nicht wüsste, wer ihn alles wollte, würde ich es gar nicht so hervorheben. Aber dass Kristian sich für seinen Heimatverein entschieden hat, verdient höchsten Respekt“, so der Schleizer Trainer. „Mein Dank gilt ganz klar seinen ehemaligen Nachwuchstrainern beim FSV, die den Kontakt nie abreißen ließen und großen Anteil an seiner Rückkehr hatten.“
Einst Vorbilder, jetzt Mannschaftskameraden
Dass es für Kristian Lorenz, der an sich noch zwei Jahre im Nachwuchsbereich kicken könnte, beim FC Carl Zeiss Jena nicht weiter ging, hat ganz pragmatische Gründe: Er beginnt eine Ausbildung bei der Polizei und kann daher den im Leistungssport nötigen Trainingsaufwand nicht mehr betreiben. „Als sich zeigte, dass es für mich in Jena nicht weitergeht, war für mich sofort klar, dass ich zurück zum FSV gehe, da ich dort die wichtigste Zeit hatte, was den Fußball angeht. Außerdem kenne ich die meisten Spieler aus der 1. Mannschaft schon seit ich zwölf Jahre alt bin und sie waren damals so etwas wie meine Vorbilder, die ich bewundert habe“, gibt der Rückkehrer Einblicke in seine Gefühlswelt.
Was seine Erwartung an sich selbst angeht, gibt er sich trotz seiner hochklassigen fußballerischen Ausbildung bescheiden. „Ich möchte mich erst einmal gut in die Mannschaft einbringen und ihr bestmöglich helfen. Zudem ist es mein Ziel, mich an die Härte und das Tempo im Männerbereich zu gewöhnen und wenn nötig meinen Spielstil anzupassen, um auf einige Spielminuten zu kommen.“
Anlaufzeit und Leistungsschwankungen sind eingeplant
Die nötige Geduld, die man bei einem Spieler mitbringen sollte, der bis vor wenigen Wochen noch in der B-Jugend kickte, mahnt auch Roger Fritzsch an. „Er konnte bereits in mehreren Einheiten sein Können unter Beweis stellen und wird sicherlich ein belebendes Element in unserem Spiel sein. Dennoch sollten wir ihm auch die nötige Anlaufzeit gewähren und die normalen Leistungsschwankungen eines jungen Spielers zugestehen.“
Zumindest in der Mannschaft angekommen ist Kristian Lorenz aber offenbar auch schon ohne langes Abtasten. „Es ist alles sehr familiär und es herrscht immer gute Laune auf und neben dem Platz. Jeder wird schnell aufgenommen und das Training macht sehr viel Spaß“, schildert der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler seine bisherigen Eindrücke und fasst zusammen: „Ich fühle mich sehr wohl.“
Am liebsten: Im Pokal gegen den FCC
Bei den sportlichen Zielen erhofft er sich nicht nur ein gutes Abschneiden in der Thüringenliga, was dank eines „guten Kaders, der viel Qualität mitbringt“ gelingen soll, sondern im Landespokal: „Ich möchte mit der Mannschaft möglichst weit kommen und im besten Fall gegen Carl Zeiss Jena spielen“, so die klare Ansage des 17-Jährigen, der sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten fühlt.
Kristian, willkommen zurück beim FSV Schleiz! Wir hoffen, dass du schnell Fuß fasst und dir gleichzeitig selbst nicht zu viel Druck machst, um den Sprung in den Männerbereich zu schaffen. Auf eine gute Zeit mit vielen tollen Erlebnissen auf und neben dem Platz!
