Heimspiel gegen TSV Gera-Westvororte: Das Abstiegsgespenst vom Kragen halten

Alexander Hebenstreit, 13.04.2023

Heimspiel gegen TSV Gera-Westvororte: Das Abstiegsgespenst vom Kragen halten

In bester Torlaune präsentierten sich die Schwarz-Gelben um Hannes Kühnel beim letzten Gastspiel der Scheubengrobsdorfer in Schleiz, das mit 6:2 an die Rennstädter ging. Mittlerweile fällt das Toreschießen den Schleizern nicht zuletzt aufgrund der bekannten offensiven Ausfälle spürbar schwerer. Foto: Jürgen Müller

Thüringenliga, 22. Spieltag
FSV Schleiz – TSV Gera-Westvororte
(Samstag, 15. April | 15 Uhr | Fasanengarten, Schleiz)

Freie Wochenenden genießen im vollgepackten Spielplan der Thüringenliga eher Seltenheitswert. Und da sich die Kicker des FSV Schleiz zur Abwechslung auch über ein Osterfest ganz ohne Nachholespiele oder sonstige fußballerische Verpflichtungen freuen durften, war einfach einmal Entspannung angesagt. So weit, so gut.

Nun gilt es aber die Spannung wieder aufzubauen und das idealerweise bis zum Maximum. Denn – wenn man sie denn so nennen will – stehen nun die Wochen der Wahrheit an.

Wochen der Wahrheit – wenn man denn so will

Innerhalb eines Monats bekommt es der FSV gleich mit vier Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte zu tun, die ihrerseits alles versuchen werden, die Schwarz-Gelben tief in den Abstiegsstrudel hineinzuziehen (zur Tabelle). Aktuell stehen die Rennstädter als Tabellenzehnter oberhalb der roten Zone, deren genaue Größe jedoch entscheidend vom Geschehen in der Oberliga abhängt (zur Oberliga-Tabelle). Doch die Liste der Beispiele, die zeigen, wie schnell es im Fußball nach oben oder unten gehen kann, ist lang genug.

Exemplarisch hierfür steht nicht zuletzt unser kommender Gegner, der TSV Gera-Westvororte. Nach einem großen Umbruch im Sommer galten die Scheubengrobsdorfer vielen als Abstiegskandidat Nummer eins und spätestens als beim 1:6 gegen den direkten Konkurrenten Eisenberg auch das dritte Punktspiel 2023 verloren ging, schien der Gang in die Landesklasse unausweichlich zu sein.


Rote Laterne & reichlich Selbstvertrauen

Doch siehe da: Nur ein paar Wochen später sah es schon ganz anders aus. Es folgten zwei deutliche Zu-Null-Siege über die Mit-Kellerkinder Erfurt-Nord (3:0) und Sondershausen (4:0) sowie ein Punkt gegen Spitzenreiter Arnstadt, den man ebenfalls am Rande einer Niederlage hatte. Die rote Laterne brennt zwar weiterhin im Westen Geras, doch das rettende Ufer ist nicht nur wieder in Sichtweite, auch das Selbstvertrauen ist zurück. Daran dürfte auch die jüngste Schlappe in Heiligenstadt (1:5) nichts geändert haben, als das Spiel – so hört man jedenfalls – nach der Pause auch eine andere Wendung hätte nehmen können.

Entsprechend will dem auch FSV-Coach Roger Fritzsch keine zu hohe Bedeutung beimessen. „Von der deutlichen Niederlage in Heiligenstadt sollten wir uns nicht blenden lassen. Dort sind schon andere Mannschaften baden gegangen. Wir sind gut beraten, die Partie mit viel Demut und Respekt anzugehen.“


Maximales Frustlevel einer langen Trainerkarriere

Dabei macht dem Schleizer Trainer einmal mehr die angespannte Personalsituation schwer zu schaffen, die sich durch eine unumgängliche Operation von Robby Kögler, der in der restlichen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird, einmal mehr verschärft. Neben den weiteren Langzeitverletzten fallen mit André Hoyer und voraussichtlich auch Tim Sluga zwei weitere absolute Leistungsträger aus. „Es ist so langsam nicht mehr in Worte zu fassen. So etwas habe ich bisher noch bei keiner Trainerstation erlebt“, lässt der Cheftrainer der Rennstädter seinem Frust freien Lauf.

Selbstverständlich werden aber auch unter diesen widrigen Voraussetzungen mindestens elf Schleizer zur Verfügung stehen, die alles dafür geben werden, die Punkte am Fasanengarten zu behalten. Für zusätzliche Motivation dürfte gewiss das Hinspiel sorgen, als die Schwarz-Gelben völlig verdient mit 1:4 unterlagen und somit noch etwas gut zu machen haben. Lieber dürfte man da im FSV-Lager an das letzte Aufeinandertreffen in der Rennstadt zurückdenken, das mit einem 6:2-Erfolg der Hausherren endete.


Halbes Dutzend oder ein Goldenes: Hauptsache drei Punkte

So schön es war, wollen wir doch bescheiden bleiben und nicht erneut von einem halben Dutzend Schleizer Treffer träumen. Sofern die drei Punkte am Ende dort bleiben, wo sie sich am wohlsten fühlen – nämlich am Fasanengarten –, würde uns bereits das eine goldene Tor genügen.

Auf geht’s!


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