Keine Besserung in Sicht: Rumpfelf des FSV Schleiz reist im Pokal zum SC Weimar

Alexander Hebenstreit, 01.09.2022

Keine Besserung in Sicht: Rumpfelf des FSV Schleiz reist im Pokal zum SC Weimar

Nach (corona-bedingt nur) drei Ligaduellen in den vergangenen beiden Jahren stehen sich der FSV Schleiz und der SC Weimar nun im Landespokal gegenüber. Obwohl die Rennstädter inzwischen das höherklassige Team sind, sieht FSV-Coach Roger Fritzsch sein Team klar in der Außenseiterrolle. 

Thüringenpokal, 2. Hauptrunde
SC 1903 Weimar – FSV Schleiz
(Samstag 14 Uhr, Stadion Lindenberg, Weimar)

Am Wochenende steht (jedenfalls auf Thüringer Landesebene) wieder der Wettbewerb auf dem Programm, der ein ums andere Mal eine besondere Würze in den Fußballalltag bringt. Klein gegen Groß, eigene Gesetze oder – an einem magischen Nachmittag im Sommer ‘73 – der wohl entscheidende Impuls zur Legendenbildung um Günter Netzer: Es ist Pokalzeit.

Für den FSV Schleiz heißt das, dass die Auswärtsfahrt auf den Lindenberg zum (mittlerweile) unterklassigen SC 1903 Weimar auf dem Programm steht. Und wenn man als höherklassige Mannschaft dem Gegner die Favoritenrolle zuschiebt, ist das in 99 Prozent der Fälle vor allem eins: Understatement.

Der konkrete Fall könnte aber tatsächlich zu dem einen Fall von Einhundert taugen, ist doch nach wie vor keine schnelle Besserung der extrem angespannten Personalsituation der Rennstädter in Sicht. Und so sind für FSV-Coach Roger Fritzsch die Kräfteverhältnisse klar: „Ich habe in meiner Laufbahn schon einiges erlebt, aber eine Verletztenmisere in diesem Ausmaß kenne ich nicht. Wir fahren als klarer Außenseiter nach Weimar.“

Doch nicht nur das große personelle Defizit auf Schleizer Seite gehört zur Rollenverteilung der Partie, sondern natürlich auch die Qualität der Weimarer. Wie Roger Fritzsch bereits im Interview zu Saisonbeginn betonte, hatte der SC Weimar in der vergangenen Saison wie auch die übrigen Absteiger das Zeug, jeder einzelnen Mannschaft der Thüringenliga Paroli zu bieten, wie nicht nur der FSV Schleiz bei seiner einzigen Heimniederlage der Vorsaison feststellen musste. Und vergleicht man den aktuellen Kader mit dem der Vorsaison, lehnt man sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass die Weimarer mindestens genauso gut aufgestellt sind wie im zurückliegenden Spieljahr.

Auch die Frühform der Kulturstädter kann sich sehen lassen. Das harte Auftaktprogramm in der Liga gegen drei Spitzenteams der Landesklasse (Bad Lobenstein, Neustadt, Schott II) wurde mit sechs von neun möglichen Punkten gemeistert. Hinzu kommt ein 5:0-Erfolg beim traditionell heimstarken SV Jena-Zwätzen, mit dem man in der ersten Pokalrunde aufhorchen ließ. Die Rennstädter hingegen zogen aufgrund des Rückzugs des SV Ehrenhain kampflos in die zweite Hauptrunde ein.

Kampflos – so viel ist klar – wird nun aber definitiv nichts gehen. Soll es gelingen, trotz denkbar schlechter Voraussetzungen auch über diesen Samstag hinaus im Thüringenpokal mitzumischen, wird jeder einzelne Spieler im FSV-Trikot an sein Limit und darüber hinaus gehen müssen.


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