Auswärtswochen des FSV Schleiz starten bei torhungrigem Schlusslicht FSV Ohratal
Alexander Hebenstreit, 29.04.2022
Nicht nur der FSV Schleiz um Frank Gerisch weiß, wo das gegnerische Tor steht. Auch die Angriffsreihe des FSV Ohratal zählt trotz der Tabellensituation zu den besten der Thüringenliga. Beide Mannschaften kommen auf jeweils 37 Treffer – nur Wismut Gera traf häufiger (39). Foto: Jürgen Müller
Thüringenliga, 22. Spieltag
FSV 06 Ohratal – FSV Schleiz
(Sonntag 14 Uhr, Stadion Ohrdruf)
Autofahrer aufgepasst: Mit dem Beginn des Wonnemonats Mai ist nicht nur der späteste Zeitpunkt gekommen, endlich die Sommerreifen aufzuziehen, es ist auch an der Zeit mit den Fußballern des FSV Schleiz durch den Freistaat zu reisen. Denn auf dem Programm der Rennstädter stehen nun gleich drei Auswärtsspiele in Folge. Und spätestens nach den Auftritten in Ohrdruf, Weimar und Sonneberg wird man wissen, ob die Schwarz-Gelben tatsächlich in der Lage sein werden, zum Endspurt der Saison ernsthaft im Titelkampf der Thüringenliga mitzumischen.
Grundvoraussetzung hierfür ist, dass die bislang eher mäßige Auswärtsbilanz mit weiteren Siegen aufgebessert wird – am besten gleich am Sonntag gegen den FSV Ohratal. Die 06er, die in der Vorsaison gemeinsam mit Schleiz in die Thüringenliga aufstiegen, stehen nach dem Rückzug von Wacker Teistungen zwar am Ende der Tabelle, aber noch längst nicht auf verlorenem Posten.
Wenngleich im Landkreis Gotha während der langen Winterpause schon offen von der Landesklasse gesprochen wurde, konnte mit einigen überzeugenden Auftritten im neuen Jahr die Hoffnung auf den Ligaverbleib wiederbelebt werden. Zuletzt galt es allerdings mit zwei knappen Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Eisenberg und Weida wieder Rückschläge im Abstiegskampf zu verkraften.
Hierbei fiel dem FSV Ohratal jedoch das auf die Füße, was schon häufig zu beklagen war: der Ausfall wichtiger Leistungsträger, der sich nicht offenbar kompensieren ließ. Oftmals fehlendes Spielglück tat sein Übriges – wie beispielsweise im September in Schleiz, als Ohratal trotz dreimaliger Führung am Fasanengarten mit 3:4 verlor. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften ein Jahr zuvor machte es die Elf des scheidenden Trainers Thomas Giehl den Schwarz-Gelben ungemein schwer, die Punkte in Schleiz zu behalten.
Entsprechend denkt FSV-Coach Roger Fritzsch nicht im Traum daran, das Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Aus meiner persönlichen Sicht spielen wir am Sonntag bei einer der spielstärksten Mannschaften der Liga, auch wenn das die Tabelle absolut nicht hergibt. Haben sie alle Spieler an Deck, können sie jeder Mannschaft extrem weh tun“, erinnert der Schleizer Trainer an die Ohrataler Siege bei Schott Jena (5:1) und gegen Sonneberg (9:0). „Wir werden diese Partie mit viel Respekt und der notwendigen Demut angehen.“
Wer die Schleizer Fußballer bei der kniffligen Aufgabe bei einer der besten Offensivabteilungen der Liga (nur Wismut Gera traf häufiger) unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, am Sonntag im Ohrdrufer Stadion dabei zu sein.
Diejenigen, denen die Fahrt in den Landkreis Gotha zu weit ist, können alternativ unsere zweite Mannschaft in Titelrennen der Kreisliga anfeuern. Die spielt zwar auch auswärts, die Anreise zum FSV 1999 Remptendorf (offiziell seit dieser Saison SG VfR Bad Lobenstein III) lässt sich dann aber doch erheblich leichter bewerkstelligen. Gespielt wird ebenfalls am Sonntag. Anstoß ist eine halbe Stunde später, um 14:30 Uhr.