Trotz Abbruch: Saison könnte für FSV Schleiz noch ein großes Finale bekommen

Alexander Hebenstreit, 19.04.2021

Trotz Abbruch: Saison könnte für FSV Schleiz noch ein großes Finale bekommen

In den letzten beiden Partien vor dem Lockdown, die im Oktober des vergangenen Jahres gespielt wurden, hieß der Gegner von Markus Porst & Co. zweimal BSG Wismut Gera. Erst warfen die Rennstädter die Orange-Schwarzen aus dem Pokal, eine Woche später revanchierte sich der Ligaprimus im Punktekampf. Trotz Saisonabbruch könnte es noch einen weiteren Akt zwischen beiden Konkurrenten geben. Foto: Jürgen Müller


Ja, auch das gibt es noch: Nachrichten zum Fußballspielbetrieb. In seiner heutigen Sitzung vollzog der Vorstand des Thüringer Fußball-Verbands (TFV) den Schritt, der von vielen gefürchtet, aber im Angesicht des andauernden Lockdown doch unausweichbar wurde: Die Saison 2020/21 wird in Thüringen in allen Spielklassen des Männer-, Frauen- und Nachwuchsfußballs abgebrochen.

Da noch nicht genügend Punktspiele für eine Wertung der Saison betritten wurden (nötig wären mehr als 50 Prozent gewesen), wird die Spielzeit annuliert. Das heißt auch, dass es keine Auf- und Absteiger geben soll und alle Mannschaften zum Neustart im Sommer in ihren angestammten Spielklassen antreten können.

Ein Ausnahme hiervon gibt es jedoch und die könnte auch unseren FSV betreffen. Anders als der TFV entschied sich der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) für eine Wertung der Saison, wodurch es zwischen der Thüringenliga und der Oberliga aller Voraussicht nach Auf- und Absteiger geben wird.

Sollte das Sportgericht keine andere Entscheidung treffen, dürften mit dem FC Carl Zeiss Jena II und dem FSV Wacker Nordhausen – Letzterer nach gerade mal acht absolvierten Punktspielen – gleich zwei Mannschaften in die Thüringenliga absteigen. Im Gegenzug könnte der TFV einen Aufsteiger in die Oberliga entsenden. Und hier peilt der TFV trotz Saisonabbruch eine sportliche Lösung an.

Dazu heißt es seitens des Verbands: Sollte in der NOFV-Oberliga ein Aufstiegsplatz für eine Thüringer Mannschaft bereit stehen, wird dieser über eine Qualifikationsrunde ermittelt. Vier Vereine, die BSG Wismut Gera, der SV 09 Arnstadt, FSV 1996 Preußen Bad Langensalza und der FSV Schleiz, haben die Zulassung für die NOFV-Oberliga beantragt und zwischen ihnen soll bis zum 25.05.21 ein Modus festgelegt werden. Kann ein Aufsteiger nicht bis zum 21.06.21 ermittelt werden, so wird dem NOFV keine Mannschaft aus Thüringen gemeldet.

Insofern könnte die Saison trotz Abbruch und Annulierung für unseren FSV noch ein großes Finale bekommen. Grundvoraussetzung ist natürlich: Die infektionsschutz-bedingten Schranken müssen reichtzeitig fallen und das organisierte Fußballspielen wieder erlaubt sein. Gibt es gar keinen Aufsteiger droht wiederum eine Thüringenliga-Saison mit 20 Mannschaften und 38 Spieltagen. So oder so: Wir sind gespannt ...

Etwas anders ist die Sachlage beim Landespokal. Zwar gewannen die Schwarz-Gelben gegen Wismut Gera erstmals seit mehr als sieben Jahren wieder ein Pokalspiel, doch trotzdem ist auch dieses Mal nach nur einer Partie Endstation. Im Einvernehmen mit dem Großteil der im Wettbewerb verbliebenen Vereine wurde festgelegt, dass die beiden Thüringer Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena und ZFC Meuselwitz (die sich auch im Trainingsbetrieb befinden) das Finale bestreiten. Alle übrigen Teams, darunter unser FSV, erhalten eine finanzielle Kompensation in Höhe von 2000 Euro.

„Ich wäre ein Lügner, wenn ich nicht sagen würde, dass mich der TFV-Beschluss zu einer möglichen Aufstiegsrunde sehr freut. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es bei weniger als 50 Prozent ausgetragener Partien eigentlich keine Wertung geben darf“, kommentiert FSV-Cheftrainer Roger Fritzsch die jüngsten Entscheidungen. „Ich denke hierbei an Mannschaften wie den FC Carl Zeiss Jena II oder Wacker Nordhausen, die eventuell nach nur acht bzw. elf Spielen absteigen müssen. Hier hoffe ich sehr, dass es beim NOFV noch zu einem Umdenken kommt.“ Desweiteren sei es auch für die Spitzenteams der Landesklassen, Kreisoberligen etc. ärgerlich, dass sie keine Möglichkeit für den Sprung nach oben erhalten.

Auch zum Thema Pokal hat sich der Schleizer Trainer geäußert. „Ich habe erst letzte Woche den TFV aufgrund der Entscheidung im Verbandspokal kritisiert und dazu stehe ich auch zu 100 Prozent, da ich mit dieser Entscheidung noch immer nicht zufrieden bin. Doch mit dem Beschluss einen sportlichen Aufsteiger zu ermittelnt hat der TFV in meinen Augen aber mal ein Zeichen gesetzt und das verdient den größten Respekt. Für die beiden Favoriten aus Gera und Arnstadt ergibt sich jetzt die Möglichkeit, ihre Ziele sportlich zu realisieren“, so Roger Fritzsch abschließend.

Weitere Details gibt's in der Pressemitteilung des TFV zur Vorstandssitzung vom 19. April

Wer nachschauen möchte, wie sich die vier potenziellen Aufstiegsaspiranten bis zum Lockdown schlugen, kommt hier zur Tabelle der Thüringenliga.


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