D-Junioren des FSV Schleiz holen zu nächstem großen Wurf aus

Alexander Hebenstreit, 28.11.2019

D-Junioren des FSV Schleiz holen zu nächstem großen Wurf aus

Nur einmal verließen die D-Junioren des FSV den Platz in dieser Saison als Verlierer: Im Landespokal unterlagen die Rennstädter um Florian Müller (links) und Luis Hein der U 13 des FC Rot-Weiß Erfurt trotz Chancen für mehr mit 0:2. Mit der U 12 des FC Carl Zeiss Jena wartet in der Liga nun der zweite große Name in Fußball-Thüringen.

 

Es hat einige Zeit gedauert. Obwohl der FSV Schleiz in der zurückliegenden Dekade immer wieder Nachwuchsmannschaften im Spitzenbereich der jeweiligen Kreisoberligen platzierte, scheute man seitens des Vereins den Sprung in die Verbandsliga. Erst in der vergangenen Saison gingen unsere D-Junioren als Pioniere voran und wie sich zeigte, wird auch im Landesmaßstab kein Hexenwerk betrieben und das Team aus der Rennstadt kam sogar als Vizemeister seiner Staffel ins Ziel.

Hier und da sind starke Jahrgänge keine Seltenheit, doch dazu, so eine Leistung zu bestätigen, gehört noch einmal mehr. Ältere Spieler, oft Leistungsträger rücken einen Jahrgang nach oben, andere Kicker müssen in deren Fußstapfen treten, neue Spieler müssen integriert werden. Das betrifft praktisch alle Mannschaften im Nachwuchsbereich – klar. Und doch beeindruckt es, wie gut es den D-Junioren unseres FSV glückte, die den Erfolg aus der Vorsaison womöglich sogar toppen könnten.

 

Von der E-Junioren-Kreisliga in die D-Junioren-Verbandsliga

In sieben Ligaspielen holte das Team von Trainer Michele Ost, der an der Seitenlinie von Marcel Hein und Frank Müller unterstützt wird, die Maximalausbeute von 21 Punkten und kassierte dabei nur sieben Gegentore. Dass es so gut laufen würde, war so nicht zu erwarten. „Als erstes galt es einen neuen Torwart zu integrieren, zudem haben wir nur fünf Spieler des älteren Jahrgangs. Die übrigen elf Kinder unseres Kaders gehören zum jungen Jahrgang, von denen der Großteil in der vergangenen Saison noch in der E-Junioren-Kreisliga spielte. Das zeigt schon, was die große Aufgabe war: Mit diesen 16 Kindern ein Niveau hereinzubekommen, dass du Verbandsliga spielen kannst, aber natürlich auch – wir sind nun einmal Breitensport –, dass du alle Kinder spielen lassen kannst. Das ist schon eine große Herausforderung“, umreißt Michele Ost die Voraussetzungen.

Explizit wurde der Fokus auf die Ausbildung statt auf den kurzfristigen Erfolg gelegt. „Wir haben uns von vorherein gesagt: Wir wollen einen ausbildungsorientierten Fußball spielen. Wir legen den klaren Schwerpunkt auf das fußballerische Lernen, um die Grundlagen für die nächsten Jahrgänge zu legen; bis dahin, dass der eine oder andere perspektivisch einmal in der ersten Mannschaft spielen kann“, erklärt Ost. Und die Vorgabe, alles spielerisch und ohne lange Bälle zu lösen, setzte die Mannschaft so gut um, dass sogar der Titel winkt. „Unser Ziel war ursprünglich ein Mittelfeldplatz, aber wir sind natürlich bombenmäßig gestartet. Jetzt ist es unsere große Aufgabe als Betreuer, dafür zu sorgen, dass das Team cool bleibt und die Tabelle völlig ausblendet. Wir bereiten uns im Training ausschließlich auf den jeweiligen Gegner vor, reden respektvoll über ihn und darüber, was uns erwarten wird.“

 

Gipfeltreffen im Jenaer Paradies

Und Respekt ist jetzt umso angebracht, trägt der nächste Kontrahent doch einen besonders großen Namen: Am Sonnabend treten die Schwarz-Gelben bei der U 12 (junger Jahrgang D-Jugend) des FC Carl Zeiss Jena an, die derzeit mit drei Punkten Vorsprung bei zwei mehr absolvierten Spielen ganz oben thront. „Eine unglaublich starke Mannschaft, die auf jeder Position eins zu eins wechseln kann“, sagt Michele Ost für die Jenaer, die er aber nur als einen von mehreren Titelanwärtern sieht. So nennt er unter anderem auch Lokalrivale Blau-Weiß Neustadt, der im September mit 3:0 bezwungen wurde. „Das war ein geiles Spiel, ein richtiger Verbandsliga-Fight mit Derbycharakter und vielen Zuschauern. Wir waren bissig im Spiel, körperlich ging es zur Sache“, denkt der FSV-Coach zurück, der im Spitzenspiel einen ähnlich heißen Tanz erwartet.

Doch egal wie die Sache ausgeht, die Saison ist noch lang. „Es kommt noch eine gnadenlos schwere Rückrunde und die Gegner stellen sich dann wesentlich besser auf uns ein. Fakt ist eins: Wir haben Kinder, die unglaubliche Lust am Fußball haben und als Mannschaft extrem stabil sind. Wenn sich keiner verletzt und alle stabil bleiben, ist diese Saison ganz viel möglich. Da sind wir selbst ein Bisschen überrascht“, erklärt Michele Ost und nennt noch einen weiteren Aspekt, ohne den eine solch erfolgreiche Saison nicht möglich wäre: „Das alles ist nur möglich, wenn du Eltern und Großeltern hast, die die Kinder regelmäßig zum Fußball fahren. Wir haben weite Auswärtsfahrten, da kommen in einer Halbserie schnell einmal 1000 Kilometer zusammen. Wir Betreuer wären aufgeschmissen, wenn wir die Eltern nicht hätten, die mit zu den Spielen fahren, aber auch einmal die Trikots mit zum Waschen nach Hause nehmen. Ohne deren Unterstützung ist so ein aktiver Spiel- und Trainingsbetrieb in so einer Liga nicht umzusetzen.“

 

Tabelle Verbandsliga D-Junioren


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