Ein Spiel - zwei Meinungen: Bericht Jens Lohse

FSV Schleiz, 28.10.2020

Ein Spiel - zwei Meinungen: Bericht Jens Lohse

(Auch die zahlreichen Zaungäste kamen zumindest aus Schleizer Sicht auf ihre Kosten.)

Schleiz schaltet Wismut im Pokal aus

Mit beiden Händen über dem Kopf Beifall klatschend, zollte der Schleizer Trainer Roger Fritzsch seinem Angreifer Frank Gerisch in der Nachspielzeit die Anerkennung, die sich der 33-jährige Routinier redlich verdient hatte. Mit seinem Musterpass an der Mittellinie auf Hannes Kühnel hatte der Stürmer kurz zuvor das 3:1 für sein Team vorbereitet. Kühnel hatte allein vor Wismut-Keeper Maurice Geenen die Nerven behalten und den Schlussmann per Heber überwunden (90.+1). Kurz darauf war Schluss und die offiziell nur 50 zugelassenen Zuschauer im Fasanengarten feierten anschließend gemeinsam mit ihrem Team den 3:1-Heimerfolg und das damit verbundene Weiterkommen im Landespokal gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter BSG Wismut Gera.

Für die Orange-Schwarzen war im Pokal nach dem 0:1 vor Jahresfrist bei Kreisoberligist FC Thüringen Jena schon zum zweiten Mal in Folge nach nur einem Auftritt Endstation.

Am Tor, am Zaun und selbst auf Holzplanken hinter der Hecke postiert, hatten weitere Schleizer Anhänger die Begegnung außerhalb des Sportplatzes verfolgt.

Aufgrund der ersten Hälfte haben wir verdient gewonnen. Wenn wir das dritte Tor eher erzielen – Chancen dafür gab es einige -- geraten wir zum Schluss nicht mehr in Not“, urteilte FSV-Coach Roger Fritzsch nach einer für ihn wieder einmal aufregenden Begegnung. Geärgert hatte sich der Schleizer darüber, dass im Vorfeld der Partie alle nur darüber sprachen, dass sein Team die Gegner mit seiner Zweikampfhärte beeindrucke und auch der schlechte Platz für den Gastgeber von Vorteil sei. „Wir haben auf dem Platz die richtige Antwort gegeben, auch wenn bei Wismut heute wichtige Spieler gefehlt haben“, meinte Roger Fritzsch.

Das war jedoch auf beiden Seiten der Fall. Die Geraer mussten auf Rico Heuschkel, Benjamin Keller und Max Zerrenner verzichten. Den Rennstädtern standen Andre Hoyer, Lukas Lange und Maximilian Woitzik nicht zur Verfügung.

„Wir haben das Spiel in den ersten 45 Minuten verloren. Hier in Schleiz zur Pause einem 0:2-Rückstand hinterherzulaufen, ist besonders schwer. Gerade nach dem Anschluss haben wir sehr offensiv agiert, alles riskiert. Da war klar, dass sich den Schleizern Konterräume auftun“, schätzte Gäste-Trainer Marcus Dörfer nach dem Abpfiff ein.

Der FSV war früh in Führung gegangen. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass lief Frank Gerisch allein aufs Wismut-Tor zu und wurde von Maurice Geenen von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Schleizer Markus Porst sicher – 1:0 (10.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams. Zählbares brachten nur die Hausherren zustande. Nach Vorarbeit von Albert Pohl erhöhte abermals Markus Porst auf 2:0 (37.).

Nach Wiederbeginn riskierten die Orange-Schwarzen mehr. Der total freigespielte Florian Schubert hatte den schnellen Anschluss vor Augen, scheiterte jedoch an FSV-Keeper Alexander Hebestreit (57.). Auf der anderen Seite verpasste der durchgebrochene Albert Pohl die Entscheidung (59.). Mit einem Solo leitete Nick Poser das 2:1 ein. Seinen Schuss konnte der Schleizer Torwart noch parieren. Im Nachsetzen war er dann aber gegen den seinen 25. Geburtstag feiernden Florian Schubert chancenlos (65.).

Die Geraer mühten sich weiter. Bei gefährlichen Eingaben von Florian Schubert und Marcel Kießling konnten die Hausherren in höchster Not klären. Ein Ballverlust von Nick Poser an der Mittellinie ermöglichte dem FSV dann den Konter zum 3:1.

„Bei uns kämpft einer für den anderen. Unser ganz großer Vorteil ist, dass alle unsere Spieler aus Schleiz kommen. Den Sieg heute bewerten wir nicht über. Nächste Woche gegen Wismut um Punkte – da geht es um die Wurst“, blickte Frank Gerisch schon einmal voraus.


Quelle:Jens Lohse


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