Schleizer Heimstärke zum Pokalspiel gegen BSG Wismut Gera doppelt gefragt
Alexander Hebenstreit, 21.10.2020
Klammert man das Pokalspiel gegen die Profimannschaft des FC Carl Zeiss Jena aus, liegt die letzte Pflichtspielniederlage der Rennstädter am Fasanengarten über eineinhalb Jahre zurück. Nach 3:1-Führung unterlag der FSV der SG TSV Gera-Westvororte noch mit 3:4. Mit von der Partie waren damals mit Trainer Marcus Dörfer, Torjäger Rico Heuschkel und Defensivmann Maximilian Dörlitz auch drei Akteure, die inzwischen der BSG Wismut Gera angehören.
FSV Schleiz - BSG Wismut Gera
Anstoß: Samstag 14 Uhr, Fasanengarten Schleiz
Der strafe Spielplan der Thüringenliga lässt eigentlich keinerlei Luft für Pausen im Ligaalltag. Doch natürlich soll auch in dieser Spielzeit der Pokalwettbewerb seinen Platz finden, so dass es am anstehenden Wochenende zwar nicht um Punkte geht, der Ball aber dennoch rollt.
Und dieses Pokalspiel hat es für die Schwarz-Gelben in sich, empfängt man doch mit der BSG Wismut Gera den - jedenfalls vom Namen her - hochkarätigsten aller möglichen Gegner der 2. Hauptrunde (die Thüringer Ober- und Regionalligisten steigen erst in Runde 3 in den Landespokal ein).
Kurioserweise gibt es das gleiche Aufeinandertreffen nur eine Woche später erneut, dann im Rahmen des Ligalltags. "Es ist schon eine sehr seltsame Konstellation, innerhalb einer Woche zweimal gegen das gleiche Team zu spielen und dann auch noch gegen so ein Schwergewicht", merkt entsprechend FSV-Coach Roger Fritzsch an.
"Aber wir wollen beide Spiele nutzen, um von Wismut Gera zu lernen. Sie haben sicherlich den stärksten Kader in der Verbandsliga und wohl auch die besten Voraussetzungen, um nächste Saison wieder in der Oberliga zu spielen", so der Schleizer Trainer weiter.
Doch nicht nur wegen der gern zitierten eigenen Gesetze des Pokals rechnen sich die Schleizer auch in dieser Partie etwas aus. Am Fasanengarten gewinnt man nicht im Vorbeigehen, was nicht nur die vier Siege in den bisherigen vier Heimspielen der laufenden Saison beweisen. Und so wolle man versuchen, "es Gera mit unseren Mitteln so schwer wie nur möglich zu machen", wie es Roger Fritzsch formuliert.
Nicht zuletzt dürfte es dazu auf Offensivmann Frank Gerisch ankommen, der mit bislang zwölf Treffern und sechs Vorlagen eine fantastische Saison spielt. Für ihn ist der Ausgang trotz eigentlich klarer Kräfteverhältnisse zwischen den Teams aus Schleiz und dem mehr als zehnmal so großen Gera völlig offen.
"Wir wollen das Spiel genießen, unser Bestes geben und dann schauen wir, was herauskommt. Möglich ist von einem Sieg bis zu einer hohen Niederlage alles. Wismut hat klar die Favoritenrolle inne, aber ich vertraue auf unsere Schleizer Elf", so Gerisch. Dabei dürfte der Torjäger des FSV nicht der einzige sein, der es bedauert, dass wie zuletzt gegen den FC Thüringen Weida fast keine Besucher dabei sein werden.
Aufgrund der geltenden Allgemeinverfügung im Saale-Orla-Kreis sind nicht mehr als 50 Zuschauer erlaubt und diese wenigen Plätze sind bereits restlos vergriffen. Auch Gästefans kann aufgrund dieser Einschränkungen kein Einlass gewährt werden. Der FSV Schleiz bittet um Verständnis und hofft darauf, bald wieder mehr Zuschauer am Fasanengarten begrüßen zu dürfen.