Duo verlässt den FSV Schleiz gen Leipzig

Alexander Hebenstreit, 03.07.2018

Duo verlässt den FSV Schleiz gen Leipzig

Einen eigenen Beitrag zu ihrem Abschied hätten gewiss beide verdient. Doch so, wie sich Robby Kögler (linkes Foto) und Florian Schilling auf dem Feld immer wieder suchten, waren sie auch abseits des Fußballplatz' ein eingespieltes Team. Nun verlassen sie aus beruflichen Gründen die Region und damit auch den FSV Schleiz, um sich ein neues Leben in Leipzig aufzubauen. Im Gegensatz zum Abgang von Nicky Eichelkraut, der sein komplettes Fußballerleben beim FSV verbrachte, verliert der Verein mit ihnen zwei weitere Spieler, die die erste Mannschaft mit ihren Fähigkeiten erst in den vergangenen zwei Jahren bereicherten.

So nimmt mit Florian Schilling, der aus dem 17 Kilometer entfernten Gefell stammt und damit der einzige "Auswärtige" in der Mannschaft war, nach zwei Jahren im schwarz-gelben Trikot seinen Hut. Der technisch versierte Offensivmann, der seine Ausbildung unter anderem bei Bayern Hof genoss, schloss sich mit dem Sprung in den Männerbereich seinem Heimatverein, dem SV Fortuna Gefell, an und war eine treibende Kraft dahinter, dass der Gefeller Fußball nach vielen Jahren in der Kreisklasse wieder aufblühte. In der Saison 2015/16 stand zeitweise sogar der Kreisoberliga-Aufstieg zur Debatte, der bekanntermaßen letztlich dem FSV Schleiz II gelang.

Gleichzeitig stieg die Schleizer Erste in die Landesklasse auf, woraufhin sich Schilling für eine neue sportliche Herausforderung entschied und zum zwei Klassen höher spielenden FSV wechselte. Nach anfänglichen Problemen, die nicht zuletzt wiederkehrenden Verletzungsproblemen geschuldet waren, fasste er spätestens in der Wintervorbereitung und damit mit der Amtsübernahme von Olaf Distelmeier endgültig Fuß in der Mannschaft und avancierte zu einer der tragenden Säulen im Schleizer Offensivspiel. Daran änderte sich bis zuletzt nichts. In seinen zwei Spielzeiten brachte es Florian Schilling auf exakt 50 Einsätze für die Rennstädter, in denen ihm siebten Treffer - darunter der eine oder andere direkt verwandelte Freistoß - und neun Vorlagen gelangen.

"Zu meinem Abgang gibt es leider nicht viel zu sagen, da es ja kein rein sportlicher Wechsel ist. Ich möchte mich einfach bei allen für die tollen zwei Jahre bedanken. Allen voran der Mannschaft und dem Trainer, der mich nach Jahren wieder auf ein ansprechendes fußballerisches Niveau gebracht hat. Und das größte Danke geht an meine Fans und Gönner, die immer hinter mir standen - auch nach der Bekanntgabe meines Wechsels", so Schilling.

Der Zweite im Bunde, Robby Kögler, fand ein halbes Jahr nach dem Gefeller den Weg zum FSV, war aber alles andere als ein Unbekannter. Für den Oberböhmsdorfer war es nach vielen Jahren die Rückkehr zu seinem Heimatverein. 2005 gelang ihm mit der damaligen E-Jugend einer der größten Erfolge der gesamten Schleizer Nachwuchsarbeit, der Thüringer Landesmeistertitel. Was für ihn persönlich folgte war eine intensive fußballerische Ausbildung beim FC Rot-Weiß Erfurt sowie beim FC Carl Zeiss Jena, wo er auch in der Junioren-Bundesliga kickte. Mit dem Übergang in den Männerbereich rückte der Fußball jedoch hinter dem Beruf in die zweite Reihe, ehe er über mehrere Stationen schließlich zum Jahreswechsel 2016/17 den Weg zurück zu seinem Heimatverein fand.

Hier baute Trainer Olaf Distelmeier, für den Kögler kein unbekannter war, von Beginn an auf die großen Fähigkeiten des Oberböhmsdorfers, zeigte sich aber auch gelegentlich unzufrieden, da er in ihm stets das Potenzial für deutlich mehr sah - ein Schicksal, das er mit Kumpel Florian Schilling teilte. Der vielseitig einsetzbare Edeltechniker lief mal im Zentrum, mal auf außen und mal in der Abwehrreihe auf. Doch egal auf welcher Position er spielte, gerade bei ruhenden Bällen war sein feiner linker Fuß immer wieder gefragt. Das mündete nicht zuletzt in 13 Vorlagen, die ihm in 39 Einsätzen gelangen, wobei er natürlich auch aus dem Spiel heraus mit gekonnten Pässen und Flanken zu überzeugen wusste. Hinzu kamen zwei Treffer in der abgelaufenen Saison, als er das Leder sowohl gegen Altenburg als auch gegen Neustadt mit seinem schwächeren Rechten in den Winkel jagte.

Zu seiner zweiten Zeit beim FSV sagt Robby Kögler: "Es hat mich mit Stolz erfüllt, das Wappen des FSV Schleiz erneut tragen zu dürfen, da es ja schon ein paar Jahre her war - besser gesagt zuletzt in der E-Jugend. Es war eine tolle Zeit mit den Jungs un Trainer Olaf Distelmeier und wer weiß ... vielleicht trage ich ja eines Tages erneut FSV Schleiz auf dem Rücken." Der gesamte Verein würde sich gewiss darüber freuen.

Doch unabhängig davon wünscht euch beiden, Florian und Robby, der FSV Schleiz sowie die erste Mannschaft im speziellen alles erdenklich Gute in Leipzig. Wir hoffen euch, bei dem einen oder anderen Abstecher in die alte Heimat auch am Fasanengarten begrüßen zu dürfen. Und falls es auf Dauer in Leipzig doch nicht klappen sollte, seid ihr jederzeit wieder willkommen.

Einen neuen Verein haben die beiden übrigens noch nicht in Aussicht. Dazu Florian Schilling: "Den wird es, denke ich, so schnell auch nicht geben. Erstmal möchte ich gut in den Beruf starten und mit der Wohnung alles in die richtige Bahn lenken. So wie es aber momentan aussieht, wird es ein Klub in Leipzig werden."


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